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SCHACH-SPHINX/07258: Kein gutes Pflaster für Bürokraten (SB)


Zwischen natürlichen Entwicklungszügen und gezielten, planvollen gibt es mehr Unterschiede, als man in ein dickes Buch hineinschreiben könnte. So hatte der Nachziehende im heutigen Rätsel der Sphinx sich keinen direkten Fehler zuschulden kommen lassen. Ganz im Gegenteil hielt er sich linientreu an die Erfordernisse zur Behandlung einer Schachpartie in der Eröffnungsphase. So entwickelte er seine Figuren schulbuchmäßig auf Felder, auf denen sie weder bedroht wurden, leider aber auch keinen Einfluß auf das Geschehen und die Aktivitäten des Kontrahenten ausübten. Schwarz hatte mustergültig gespielt, so gesehen, aber im Schach gibt es ja nicht grundlos den Begriff der Schablone, und damit sind nicht bloß einzelne Züge gemeint, sondern mitunter auch ein gesamter Entwicklungsstrang. Weiß besaß dergleichen Scheuklappen vor der Wirklichkeit nicht. Er benötigte auch keinen Gehstock oder Wegabgrenzungen links und rechts. Er warf die Orientierung, wo sie ihm nicht nützlich war, über Bord, ersann seine Pläne und beendete nun mit einer kraftvollen Kombination den ungleichen Streit, Wanderer. Bürokratenschach war noch nie erfolgreich gewesen.



SCHACH-SPHINX/07258: Kein gutes Pflaster für Bürokraten (SB)

Karasev - Legky
UdSSR 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Es müssen Faulenzer nicht unbedingt auch faul sein beim Denken, wie Boris Spassky viele Male in seiner Karriere bewies: 1...Tb8-b1+! 2.Ka1xa2 Tb1-b3 3.Ka2-a1 - auch 3.Lc1-d2 Tb3-a3+ 4.Ka2-b2 Dc7-b6+ rettet den weißen König nicht - 3...Tc8-b8 4.De2-a2 Dc7-b6 und angesichts der Übermacht der schwarzen Drohungen gab Weiß auf.


Erstveröffentlichung am 11. April 2007

2. Mai 2020


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