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SCHACH-SPHINX/07255: Den Einflüsterungen erlegen (SB)


Der Teufel hatte es sich in den alten Tagen zur Aufgabe gemacht, die Menschen in ihrem Schlaf zu überraschen. Er tauchte hinab in die Abgründe der Gedanken, flog dann wieder hinauf in den Himmel aller Gefühle, und stets schreckte sein Schatten - die Andeutung genügte. In den modernen Zeiten, nach Jahrtausenden der Langeweile, scheint es ihm nunmehr ein inneres Bedürfnis geworden zu sein, seine Umtriebe einmal zur Abwechslung auch auf die Wachzeiten auszudehnen. Als besonders dankbare Spezies hat er sich dazu die Schachspieler ausersehen, die, am Brette wie schlafend hockend, seinen Einflüsterungen nur allzu arglos und leicht erliegen. So hat beispielsweise im heutigen Rätsel der Sphinx Schwarz lange auf diese Stellung hingearbeitet. Einen Bauern hatte er bereits gewonnen, ein zweiter sollte ihm über kurz oder lang in den Schoß fallen. Seine Drohung lautete Lg7-h6 mit Abtausch der Leichtfiguren, eines Turmpaares und dann wollte er den weißen g4-Bauern verschlingen. Ach, wie steckt der Teufel doch voller Tücke! Denn während er Schwarz noch ins Ohr flüsterte, führte er mit des Weißen Hand bereits den vernichtenden Schlag gegen den schwarzen König aus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07255: Den Einflüsterungen erlegen (SB)

Sablinsky - Uskal
Fernpartie 1974

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ja, sie hatten Grund, die Kiebitze, gebannt und fasziniert aufs Schachbrett zu starren. Nicht oft sieht man eine solche Kombination: 1.Df2-f6+!! Sd7xf6 2.Ld4-c5+! Lb4xc5 3.g5xf6+ Ke7-f8 4.Th3-h8#


Erstveröffentlichung am 8. April 2007

29. April 2020


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