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SCHACH-SPHINX/07234: Kritik gegen den Polemiker (SB)


Franz Gutmayer, der Polemiker unter den Schachliteraten, besaß eine ganze Menge an Kritikern, die seine Bücher als das entlarvten, was sie in Wirklichkeit darstellten. So sagte einst der Kaufmann und Schachmeister Simon Alapin über ihn: "Gutmayer besitzt höchstens die Spielstärke eines mittelmäßigen Hauptturnierspielers. Dies bedeutet, daß er für taktische Witze (Kombinationsspiel) ein Verständnis hat, nicht aber (oder ungenügend) für Strategie (auch Positionsspiel genannt). Mit anderen Worten: Wenn in einer durch Zufall entstandenen Schachposition gewisse Witze (Opfer) möglich sind, so wird er dieselben eventuell erblicken oder richtig beurteilen können. Wie man jedoch durch konsequente Berechnungen (von Varianten) aus der Anfangsstellung der Steine oder sonstwie gleicher Stellung für sich günstige Positionen schaffen bzw. für den Gegner günstige Positionen vermeiden soll, in denen ganze Komplexe taktischer Witze eventuell latent enthalten sind, das ist ein Gebiet, welches ihm, wenn nicht ganz abgeht, so doch nur äußerst verschwommen vorschwebt." Nun, Wanderer, ob Gutmayer angesichts der Alapinschen Einschätzung das heutige Rätsel der Sphinx zu lösen imstande gewesen wäre? Weiß setzte nämlich in spätestens fünf Zügen matt.



SCHACH-SPHINX/07234: Kritik gegen den Polemiker (SB)

Schneider - Eschrich
Berlin 1935

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz instrumentalisierte seine angehäuften Stellungsvorteile zu einem geschickt geführten Angriff auf den weißen König: 1...g6-g5! 2.h4xg5 Tf3-f2+! 3.Tf1xf2 - 3.Dc5xf2 ergibt dasselbe Mattbild - 3...Dg4-h5+ 4.Kh2-g1 Dh5-h1#


Erstveröffentlichung am 18. März 2007

7. April 2020


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