Für den Internationalen Meister Ludwig Rellstab war der Sieg gegen den Weltmeister Alexander Aljechin auf der Europameisterschaft von 1942 in München der Höhepunkt seiner Karriere gewesen. Im selben Jahr setzte der Berliner Meister, der später nach Hamburg zog, einen weiteren Glanzpunkt seiner Karriere mit dem Sieg in der "Meisterschaft von Gesamtdeutschland" in Bad Oeynhausen, wo er unter anderen im heutigen Rätsel der Sphinx den siebenfachen Berliner Meister Rudolf Teschner in einer grandiosen Positionspartie bezwang. Rellstab war ein Spieler von äußerst methodischer Veranlagung im Aufbau seiner Stellungen, die er dann nicht selten mit messerscharfen taktischen Pointen abschloß. Sein Engagement für die Verbreitung des Schachspiels verdient höchstes Lob. So war er Autor verschiedener erfolgreicher Lehrbücher. 1983, im Alter von 78 Jahren, verstarb er und hinterließ im deutschen Schach eine Lücke, die nie wieder zu schließen war. Gegen Teschner siegte er als Anziehender mit einer für ihn typischen feinpointierten Kombination, Wanderer.
Rellstab - Teschner
Bad Oeynhausen 1942
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Solche taktischen Geschenke wie 1...Dc3-c7? wies Judit Polgar nicht
ab. Nach 2.e5-e6 Tf8-f6 - 2...g7-g6 geht ins Auge wegen 3.Sd4-c6!
Lc8xe6 4.Dd1-d4 Dc7-d7 5.Sc6-e5! - 3.Sd4xf5! Tf6-g6 4.Lb2-e5 Dc7-d8
5.Sf5xg7 d5-d4 6.f4-f5 Tg6xg2 7.Lf1xg2 Dd8-g5 8.Dd1-h5 Dg5xh5 9.Sg7xh5
Ta8-a6 10.Le5xd4 Sb6-a8 11.Lg2-d5 nahm sie außerdem minutenlange
Ovationen des New Yorker Publikums in Empfang.
Erstveröffentlichung am 7. Juni 2006
6. Juni 2019
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