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SCHACH-SPHINX/06824: Und wieder lächelte die Nemesis (SB)


Solche Stellungen wie im heutigen Rätsel der Sphinx sind rechte Kopfzergrübler. Weiß hatte zuletzt 1.Th3-h6 gespielt und damit eine weitere Figur in eine Angriffsposition gebracht. Der Druck gegen den schwarzen f6-Bauern wurde verstärkt. Für den Verteidiger wuchsen die Schwierigkeiten ungleich schneller an als im Gegenzug für den Angreifer, der bereits eine Figur geopfert hatte und nun um Sein oder Nichtsein spielte. Wie aber sich effektiv verteidigen? So war 1...f6xg5 wegen 2.f5xe6+ indiskutapel. Nicht besser sah 1...Kf7-f8 aus. Nach 2.g5xf6 hinge die schwarze Stellung unrettbar im Fesselungs- Spinnennetz. Der Gedanke lag nahe, eine weitere schwarze Figur zu Verteidigungszwecken an den Konfliktherd heranzuführen. 1...Dc7-e7 bot sich an, doch auch hier hatte Weiß eine starke Angriffsfortsetzung in der Hinterhand mit 2.g5xf6 Se8xf6 3.Th6xf6+! De7xf6 4.Tg1-g6 Df6-e7 5.f5-f6 De7-e8 6.h2-h4 oder 6.Sb3-d4, um den Springer über f3 nach g5 zu befördern. Die Lage für den schwarzen König wäre auf jeden Fall bedrohlich gewesen. Der gefährlichste weiße Stein war demnach der f- Bauer und daher spielte der Nachziehende nun 1...e6xf5, um auf 2.e4xf5 Lc8xf5! 3.Dh7xf5 g7xh6 den weißen Turm zu verspeisen. Vielleicht gibt es ja tatsächlich so etwas wie eine Nemesis, eine ausgleichende Gerechtigkeit, denn der weiße Angriff, der hübsch vorangetrieben worden war, reichte immer noch aus, um die Partie dank einer hübschen Kombination ins Remis zu retten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06824: Und wieder lächelte die Nemesis (SB)

Bronstein - Suetin
Moskau 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der weiße König steckte, ohne es zu wissen, im engsten Mattnetz, das sich nach 1...Sc5-b3+! 2.a2xb3 Sd7-c5! mit aller Wucht offenbarte. Das drohende Matt auf b3 war jedoch nicht die einzige Sorge des Weißen. Zugleich drohte auch ein Familienschach. Zwei Probleme, eine Lösung: Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 1. Februar 2006

31. Januar 2019


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