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SCHACH-SPHINX/06778: Und die Moral von Trojas Fall ... (SB)


Die Trojaner haben für ihren Leichtsinn teuer bezahlt, als sie sich im Triumphzuge das zurückgelassene Beutestück der listigen Griechen hinter ihre Stadtmauern holten, dann zechten, feierten und schließlich in einen trunkenen Schlaf fielen. Alles weitere hat Homer in grausamen Versen gedichtet. Die Geschichte hat sich aus diesem Unglück wiederum ein Sprichwort geschmiedet, das auf vielerlei Weisen herrlich auf die alltäglichen Mißgeschicke beispielsweise der Schachspieler anzuwenden ist. Das Trojanische Pferd steht auf fast jedem Schachbrett. Die Wege, auf denen es in die eigene Festung hineingezogen wird, mögen unterschiedlich sein. Das Resultat bleibt sich indes gleich, wie zum Beispiel im heutigen Rätsel der Sphinx. Unser Schachfreund Huber besaß mit den weißen Steinen zwar eine schwierige Stellung, aber verloren war sie gewiß nicht. Mit 1.Tb6-e6! hätte er einen Bauern zurückgeben und sich vom schwarzen Druck weitgehend befreien können. Statt dessen fiel er auf das Lockmittel herein und spielte nunmehr 1.d5-d6? Und aus dem Bauche des hölzernen Pferdes - hier als Sinnbild für die eigene Torheit verstanden - strömten die Feinde ins wehrlose Lager, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06778: Und die Moral von Trojas Fall ... (SB)

Huber - Krekel
Bremen 1987

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bei solcher Gefahren-Gegenwärtigkeit hielt der schwarze König nicht lange stand. Der schwedische Meister Karlsson brauchte dafür die beiden Zügen 1.Th1xh5+! g6xh5 2.Tf1-f5! Nimmt die schwarze Dame den Turm, folgt 2...De5xf5 3.Dg2-g7#, behält sie die Diagonale a1-h8 im Auge, entscheidet 2...De5-h8 3.Tf5xh5+! Kh6xh5 4.Dg2-g5# Lobron gab zuvor jedoch auf.


Erstveröffentlichung am 17. Dezember 2005

16. Dezember 2018


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