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SCHACH-SPHINX/06758: Durchkreuzte Remishoffnung (SB)


Der sowjetische Großmeister Makarytschew befand sich im heutigen Rätsel der Sphinx in einer bemitleidenswerten Lage. Sein jugoslawischer Kontrahent Ivkov hatte ihn mit den weißen Steinen in einer Katalanischen Eröffnung völlig überspielt. Zu allem Überfluß war nun der schwarze Springer bedroht und durfte nicht wegziehen. So wäre nach 1...Sf6-g4 2.Ta6xh6+! Sg4xh6 3.Tg7-g5# die Partie unter Kanonendonner verlorengegangen. Den leidigen Springer mit 1...Td8-f8 zu decken, erwies sich ebenfalls als hoffnungsloses Unterfangen wegen 2.Tg7-h7! mit der Mattdrohung 2...Sf6xh7 3.Ta6xh6+ Kh5-g4 4.f2-f3# In solchen Stellungen hilft nur ein Rezept: Die gefährlichste Figur des Gegners muß abgetauscht werden, auch unter Qualitätsverlust. Also besann sich Makarytschew auf 1...Te4xe3, um nach 2.f2xe3 Sf6-g4 ums Remis zu kämpfen, eine Kalkulation, die durchaus berechtigt war. Allein, die Stellung schrieb ihre eigenen Gesetze, und was sich in Makarytschews Gehirn zum Ganzen einer Idee zusammengefunden hatte, wurde von Ivkovs nächstem Zug ad absurdum geführt. Also, Wanderer, die Gedanken des sowjetischen Großmeisters liegen offen wie ein Buch vor dir. Was hatte Ivkov dagegenzuhalten?



SCHACH-SPHINX/06758: Durchkreuzte Remishoffnung (SB)

Ivkov - Makarytschew
Sotschi 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wer kommt zuerst zum Matt und Zuge, Weiß oder Schwarz? Romanischin spielte nun 1...Le4xf3!, und er konnte es leichten Herzens tun, denn 2.De7xf6 scheiterte nun an 2...Dd1xf1+! 3.Kg1xf1 Td8-d1# und Weiß blieb Zweiter im Rennen. Also besann sich Garcia auf das Notwendige, zog 2.g2xf3 Dd1-d6 und spielte mit 3.Lh6-f8 seine letzte Karte aus. Doch der Trumpf stach nicht, so daß er nach 3...Dd6xe7 4.Lf8xe7 Sf6-d5 5.Tb4-b7 Sd5xe7 6.Tb7xe7 in hoffnungsloser Stellung aufgab.


Erstveröffentlichung am 27. November 2005

26. November 2018


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