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SCHACH-SPHINX/06757: Grünfelds treue Gefolgsleute (SB)


Die Anhänger der Grünfeldindischen Verteidigung hatten immer schon einen schweren Stand gehabt. In der Turnierpraxis schien es leichter zu sein, mit den weißen Steinen neue Angriffsfortsetzungen zu finden, als mit Schwarz probate Verteidigungsmittel zu entdecken. So erklären sich viele Weißsiege in den 1980er Jahren und so erklärt sich auch, daß die Schar der treuen Gefolgsleute dieses indischen Systems mehr und mehr abbröckelte. Treu zur grünfeldindischen Fahne standen insbesondere die beiden sowjetischen Großmeister Waganjan und Romanischin, die immer wieder neue Züge in die Debatte warfen und Strategien entwickelten, die dem Nachziehenden das dringend benötigte Gegenspiel sicherten. Im heutigen Rätsel der Sphinx schien der Kubaner Garcia indes kurz vor einem weißen Sieg zu stehen. Hatte Romanischin sich mit der erreichten Position verrechnet? Das weiße Angriffspotential sah bedrohlich aus. Doch Romanischin war am Zuge, und er nutzte diesen Vorteil in sprichwörtlich allerletzter Sekunde zur Ehrenrettung der Grünfeldindischen Verteidigung, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06757: Grünfelds treue Gefolgsleute (SB)

Garcia - Romanischin
Jurmala 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Einmal erwacht legte der Ex-Weltmeister Michail Tal mit einem hübschen Figurenopfer-Reigen los: 1...Sf7-g5! 2.f4xg5 - erzwungen, da 2...Sg5xh3+ drohte nebst 3...Dh4-g3+ - 2...Tf8xf1+ 3.Kg1xf1 - nun stand der König richtig für die Exekution - 3...Tb8-f8+ 4.Le4-f3 Le6- c4+ und Weiß gab angesichts der unersprießliche Folge 5.Kf1-g1 Dh4-e1+ 6.Kg1-h2 Lg7-e5+ auf.


Erstveröffentlichung am 26. November 2005

25. November 2018


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