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SCHACH-SPHINX/06567: Königsgambit gegen Kasparow (SB)


Von Garry Kasparow ist nur eine einzige Partie bekannt, wo er auf 1.e2- e4 mit 1...e7-e5 erwiderte, keine ernsthafte Turnierpartie indes und auch nicht ganz freiwillig gespielt. 1993, beim Weltmeisterschaftskampf gegen den Briten Nigel Short, war schon bei der 20. Wettkampfpartie alles entschieden. Kasparow stand als Sieger unbestritten fest, aber der Organisator und Hauptsponsor, die englische Zeitung TIMES, drängte darauf, daß an den restlichen vier Spieltagen Schnellpartien zur Unterhaltung des Publikums gespielt wurden. Kasparow gewann auch hier souverän mit 4:0. Nur bei den drei Partien mit ausgeloster Eröffnung mußte er klein beigeben. Hier überragte Short im wahrsten Sinne des Wortes seinen Kontrahenten. Und so sah man Garry Kasparow bei der dritten Themapartie mit einem recht mürrischen Gesicht als Nachziehender das Königsgambit spielen, zumal noch in der Variante, mit der Adolf Anderssen 1851 in London als Weißer seine "Unsterbliche Partie" hingezaubert hatte. Kurzum, Kasparow verlor im heutigen Rätsel der Sphinx nach 15 Zügen, etwas, was ihm sicherlich in einer realen Turnierpartie nicht widerfahren wäre. Wie gesagt, auf den Königsbauernzug antwortet er prinzipiell nicht mit 1...e7-e5, und so wird es wohl von ihm nie wieder eine Partie geben mit dem altehrwürdigen Königsgambit. Also, Wanderer, Weiß steht nach dem achten Zuge bereits überlegen. Wie forcierte Short nun den weißen Angriff?



SCHACH-SPHINX/06567: Königsgambit gegen Kasparow (SB)

Short - Kasparow
London 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Lange Zeit im falschen Glanz konnte dies Abspiel der Spanischen Partie kritisch beleuchtet werden. Schwarz gewann mit 1...Tf5xe5! 2.f4xe5 Te8xe5 3.Lc1-e3 d4xe3 4.Ta1-d1 h7-h5! 5.g2-g3 - 5.Kg1-h1 Te5-g5 6.Te1- g1 h5-h4 7.h2-h3 Dg6-e6 8.Kh1-h2 De6-e5+ 9.Kh2-h1 Tg5-g3! - 5...Dg6-c6 und Weiß gab auf, da nach 6.Td1-d8+ Kg8-f7! die Mattdrohung auf h1 entschieden hätte.


Erstveröffentlichung am 20. Mai 2005

17. Mai 2018


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