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SCHACH-SPHINX/06325: Kölner Festtage (SB)


Im Interesse des an Langatmigkeit nicht gewöhnten Publikums wurde in Köln 1989 ein K.o-Turnier ausgetragen, bei dem die Bedenkzeit im Laufe des Wettkampfes gestaffelt von einer Stunde auf fünf Minuten pro Partie reduziert wurde. Der Erfolg drückte sich auch in Zahlen aus. Zu jeder Runde kamen rund tausend Zuschauer - schlagender Beweis für das Turnierkonzept. Gesponsort hatte das Ganze der Lebensmittelgigant Spar- Himmelreich. Unter den Teilnehmern fanden sich so illustre Namen wie Robert Hübner, Michael Tal und die drei Polgar-Schwestern. Ex- Weltmeister Tal hatte das Pech, gegen Oliver Reeh aus dem Rennen geworfen zu werden. Auch Viktor Kortschnoj hielt nicht bis zuletzt durch. Die eingeschränkte Bedenkzeit, nicht der Gegner, so beteuerte er später, habe ihm den Garaus gemacht. Auch Judit, jüngste und stärkste des Polgar-Trios, wurde das Opfer des damals für Solingen spielenden Reeh. Das heutige Rätsel der Sphinx hat die Entscheidungspartie zwischen beiden zum Thema. Im ersten Durchgang trennten sich beide mit Remis, doch dann unterlief Judit Polgar im Diagramm mit nunmehr 1.e5-e6?? ein entsetzlicher Fehler, der nach wenigen Zügen die Kapitulation zur Folge hatte. Nun, Wanderer, mit welchem Zug hätte die Ungarin trotz ihres Minusbauern noch Angriffschancen erhalten?



SCHACH-SPHINX/06325: Kölner Festtage (SB)

J. Polgar - Reeh
Köln 1989

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch Satellitenfehler können die Partie kosten, und so mußte sich der Australier Gedevanishwili nach dem fehlerhaften 1...Lc4-d3? 2.Le3-g5! Kg8-g7 3.Tc1-c3! Dd7-b7 - indirekte Deckung des Läufers mit 4...Db7- b1+, aber es reicht nicht mehr zum Remis - 4.Lg5-h6+ Kg8-g7 5.Dh4-d8+ Kg8-h7 6.Dd8-f8 f7-f6 7.Tc3xd3 Te6-e8 8.Df8xf6 geschlagen geben.


Erstveröffentlichung am 22. September 2004

16. September 2017


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