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SCHACH-SPHINX/05924: Hastinger Fenstersturz (SB)


Hastings 1993. Für die junge aufstrebende ungarische Großmeisterin Judit Polgar bedeutete das traditionelle Turnier gleich zweierlei. Als erste Frau in der Geschichte des Königlichen Spiels gewann sie damals ein Turnier mit einer durchschnittlichen Elozahl von über 2550. Mit dem Sieg durchschritt sie, ebenfalls als erste Frau, die magische Elogrenze von 2600 und reihte sich damit, unverändert bis zum heutigen Tag, in die Phalanx der Supergroßmeister ein. Keiner Frau war dies vorher gelungen, und wer sich ein wenig in der Schachszene umschaut, wird keine Großmeisterin ausfindig machen können, die in Judits Fußstapfen treten könnte. Das Großmeisterturnier in Hastings war für die Ungarin ein voller Erfolg, bedauerlicherweise nicht für Ewgent Barejew, der mit besonderem Eifer an die Partien gegangen war. Für den elostärksten Spieler des Turniers stand etwas anderes auf dem Spiel. Erpicht war er darauf, einen 60 Jahre alten Rekord einzustellen, den Salo Flohr 1933 aufgestellt hatte, als er zum dritten Mal in Folge das Hastinger Turnier als Sieger beendete. Doch im Doppelrundenturnier war es dann Judit Polgar, die Barejew durch einen Zwillingssieg auf den zweiten Platz verwies und ihn damit um den Rekord brauchte. Im heutigen Rätsel der Sphinx bewies Polgar, daß sie kein Kaliber zu fürchten braucht. Also, Wanderer, wie zeigte die Ungarin mit den weißen Steinen Krallen?



SCHACH-SPHINX/05924: Hastinger Fenstersturz (SB)

J. Polgar - Barejew
Hastings 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Zug von Vera Menchik, der die schwarze Stellung zusammenbrechen ließ, war 1.Td1-d7!, worauf Frau Graf sofort aufgab, denn nach 1...Dc7xd7 wäre 2.Dh3xh5! g6xh5 3.Lc2-h7# gefolgt. Die feine Pointe des Turmopfers lag darin, die schwarze Dame aus der Diagonalen c7-h2 wegzulocken und so das Gegenopfer Dc7xh2+ auszuschließen.


Erstveröffentlichung am 23. August 2003

10. August 2016


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