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SCHACH-SPHINX/05225: An allen Definitionen vorbei (SB)


Das Wesen, die Essenz, der eigentliche Gehalt des Schachspiels lassen sich ins Mathematische nicht hineindenunzieren, und das ist gut so. Keine Wettkampfform, kein Gebot der Konkurrenz, nicht das Siegel des Erfolgs oder die hundert Ausgeburten einer sich lächerlich gebärdenden Ruhmsucht fassen das Flüchtigste der Momente, welches im Schachspiel, an allen Definitionen vorbei, wirkt. Diesem Etwas Namen zu geben, ist ebenso verwerflich wie fehlgeleitet und damit vergeblich. Es läßt sich nicht in ein Verwertungsdenken übertragen, duldet keinen Vergleich, kein Bespitzeln und ist doch allgegenwärtig, wo Menschen Schach spielen. Wer das Schachspiel als Symbol begreift, hat die Spur gewittert. Nun Wanderer, eines ist sicherer als das Amen in der Kirche: Die weiße Gewinnkombination im heutigen Rätsel der Sphinx ist nur für denjenigen geheimnisumfangen, der Systeme der Rationalität über den Entwicklungspfad der Praxis stellt.



SCHACH-SPHINX/05225: An allen Definitionen vorbei (SB)

Glek - Volzhin
Linares 1996

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Ein diabolisches Moment entstand nach 1...Le7-h4!! Weiß sah sich nämlich mit der furchtbaren Drohung 2.De1xh4 Dg6-h6 3.Dh4-g3 - 3.Dh4xh6?? Sg4-f2# - 3...Dh6xh2+!! 4.Dg3xh2 Sg4-f2# konfrontiert, der er durch 2.Se2-g3 nur unzureichend begegnen konnte. Schwarz spielte darauf 2...Sg4xh2! mit sofortiger weißer Kapitulation.


Erstveröffentlichung am 17. September 2001

07. September 2014





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