Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/05143: Verwandt im gleichen Schicksal (SB)


Es gab einmal einen Spieler in New Orleans, der bereits als Jugendlicher ein außerordentliches Talent aufwies und sich binnen kurzem zum besten Schachspieler im US-Bundesstaat Louisiana aufschwang. Als er in seiner Heimatstadt keine Herausforderer mehr fand, ging er nach New York, wo die besten Schachspieler des Landes versammelt waren und gewann die US-Meisterschaft in überzeugender Weise. Dann, als er in den USA keinen Spieler mehr zu fürchten hatte, reiste er nach Europa und bezwang auch dort alle seine Kontrahenten. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde er dort wie ein Held gefeiert. Aber der Meisterspieler, von dem hier die Rede ist, Paul Morphy nämlich, erkrankte später, zog sich aus dem Schach zurück und verbrachte sein restliches Leben in geistiger Umnachtung. Ein tragischer Lebenslauf, der, so kurios es klingt, kein Einzelfall war. Der Mexikaner Carlos Torre (1904-1978) durchlief ähnliche Stationen wie sein amerikanisches Pendant. Auch er galt zu seiner Zeit als ein Genius des Schachspiels, errang viele Preise und Siege und litt später unter einer Geistesstörung. Im heutigen Rätsel der Sphinx sei seiner gedacht, weil auch er zauberhaftes Schach zu spielen wußte. Mit den schwarzen Steinen verewigte er sich auf seine Weise, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05143: Verwandt im gleichen Schicksal (SB)

Tenner - C. Torre
New York 1924

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Taktik als verbesserter Raub, das ist die Wahrheit hinter der Kombination: 1.Dc2-d3! Dd6-e7 - aber nicht 1...Dd6xd3?? 2.Lf4xe5+ Kh8- g8 3.Le4xd3 - 2.Lf4xe5+ De7xe5+ 3.Kh2-g1 Ld7-b5 4.Dd3-d5 De5-f4 5.Dd5- d4+ Kh8-g8 6.Le4xb7 Df4xd4 7.c3xd4 f7-f5 8.f2-f4 g5-g4 9.g2-g3! und Schwarz gab auf, da er nach 9...h4xg3 10.h3xg4 f5xg4 11.Kg1-g2 oder 9...g4xh3 10.g3xh4 Kg8-f7 11 Kg1-h2 Lb5-f1 12.Lb7-c8 Kf7-f6 13.d4-d5! hoffnungslos stünde.


Erstveröffentlichung am 13. Juli 2001

17. Juni 2014





Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang