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SCHACH-SPHINX/05104: Ein Paul Morphy aus Afrika (SB)


Hat nun auch der schwarze Kontinent einen Paul Morphy hervorgebracht? Ganz soweit ist es noch nicht, aber was der 18jährige Internationale Meister Amon Simutowe aus Sambia in den letzten Jahren geboten hat, läßt zuversichtlich in die Zukunft blicken. Nach seinem grandiosen Abschneiden beim South Africa Open 2000, wo er 10,5 Punkte erzielte und nur ein Remis abgab, machte er sich analog zu seinem großen Vorbild auf Europa-Tour. Vor allem in England, auch dies eine seltsame Übereinkunft mit der amerikanischen Legende, machte er seine ersten internationalen Erfahrungen. Ganz so hoch nach den ewigen Sternen konnte der junge Afrikaner zwar nicht greifen, aber bei der 4. Mind Sports Olympiade in London reichte es gemeinsam mit Cherniaev, Hebden und Hodgson zu einem geteilten 3. bis 6. Platz bei einer Ausbeute von 6,5 Punkten. Besondere Beachtung erwarb sich Simutowe im heutigen Rätsel der Sphinx für seine Partie aus der vorletzten Runde gegen den englischen Internationalen Meister Crouch. Nach einem eher etwas ruhigeren Anfang entwickelte sich die Begegnung zunehmend rasanter, vor allem taktischer. Simutowe opferte schließlich die Qualität und erhielt dafür mit den weißen Steinen die folgende Partiestellung, aus der heraus er wundervoll wie Morphy zu kombinieren wußte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05104: Ein Paul Morphy aus Afrika (SB)

Simutowe - Crouch
London 2000

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Netze brauchen verläßliche Fäden, und hier sponn Schwarz die besseren: 1...Le7-a3! 2.Tg7xb7 - darauf hatte sich Weiß verlassen - 2...La3xb2+! 3.Tb7xb2 Dc4-c3 4.Lh6-g7+ - oder 4.Dd1-b1 Tc2-e2 - 4...Kh8-g8 5.Lg7xe5 Tc2-c1+ und Weiß kapitulierte kurz vor dem Matt.


Erstveröffentlichung am 30. Juni 2001

09. Mai 2014





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