SCHACH-SPHINX/05051: Die Wahrheit hinter den Namen (SB)

Namensforschung ist eine witzige Angelegenheit, und zumal in den Familiennamen steckt nicht selten eine Prise Humor drin, wenn man der Sache auf die Spur kommt. So entspringt der Name des FIDE-Weltmeisters Karpow demselben russischen Wortursprung wie 'Karpfen'. Offenbar waren seine Ahnen und Altvordern Fischer gewesen. Zum Schmunzeln lädt auch der Bedeutungshintergrund des Namens Botwinnik ein, der, in die deutsche Sprache übersetzt, 'Rübensüppchen' heißt. Auch die slawischen Schachmeister können sich in diesen Reigen lustiger Namen einreihen. Oftmals stecken nämlich Tiernamen dagegen. So bedeutet Sokolow 'Habicht', und mit Przepiorski ist eine 'Wachtel' gemeint. Bezeichnenderweise tritt uns mit Snosko-Borowsky ein 'Fuchs mit Ausdauer' entgegen. Und bei der Schacholympiade in Dubrovnik 1950 waren in der finnischen Mannschaft zwei Protagonisten am Werke, die Niemelä und Niemi hießen. Niemelä, ein Spieler von baumlanger Statur, und Niemi, sein wesentlich kleiner geratenes Abbild, waren wortgeschwisterlich verwandt. Denn im Finnischen bedeutet Niemi 'Sohn', Niemelä als Verkleinerungsform dazu jedoch 'Söhnchen'. Offenbar war bei der Namensgebung etwas durcheinander geraten. Über die Herkunft deutscher Namen würde man sicherlich auch auf witzige Parallelen stoßen. Allein, das heutige Rätsel der Sphinx soll darunter nicht leiden, denn gewitzt ging es auch hier auf dem Brett zu. Meister Böök war mit den weißen Steinen am Zuge und nutzte dies auch gleich sonnenglänzend aus mit einer hübschen Gewinnkombination. Kannst du das Dunkel dieser Andeutungen erhellen, Wanderer?

Böök - Saila
Abo 1946

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die weiße Rochadestellung war arg aufgerissen, den letzten entscheidenden Riß fügte ihm jedoch nach 1...Lc8xh3! 2.Th1xh3 das Damenopfer 2...Dh4xh3!! zu, denn nach 3.g2xh3 folgte ein nicht alltägliches Matt mit 3...g3-g2#

Erstveröffentlichung am 11. Juni 2001

17. März 2014

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