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SCHACH-SPHINX/04949: Der Mann aus Elbflorenz (SB)


Nachdem Wolfgang Uhlmann 1965 in Zagreb gemeinsam mit dem Belgrader Großmeister Borislav Ivkov den ersten Platz errang und damit den damaligen Weltmeister Tigran Petrosjan auf den zweiten Platz verwies, war man sogar in Westdeutschland des Lobes voll über seine Leistung. Die "Deutsche Schachzeitung" rühmte Uhlmanns Sieg als "den größten Erfolg eines deutschen Schachspielers seit Dr. Emanuel Lasker". Der Mann aus Elbflorenz, dem schönen Dresden, führte jahrzehntelang das DDR-Schach an. Sein Rezept auf dem Wege zum Erfolg war simpel gestrickt: Arbeitsfleiß, und nochmals Arbeitsfleiß. Mit der Biene hatte er deren Unermüdlichkeit gemein. Sein Eifer kannte weder Jahreszeiten noch Sonnen- oder Mondphasen. Daß er als DDR-Bürger nicht überallhin reisen konnte, verdroß ihn nicht sonderlich. Das Brett war seine Welt, und ein Brett bestand auch am Strand von Honolulu aus nichts anderem als Holz. Daß er als Aushängeschild für politische Ziele mißbraucht wurde, hinter denen er nicht stand, war ein Los, das er mit vielen DDR-Sportlern teilte. Im heutigen Rätsel der Sphinx bestrafte er mit unnachgiebiger Strenge die Eröffnungsungenauigkeiten seines Kontrahenten Cladouras, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04949: Der Mann aus Elbflorenz (SB)

Uhlmann - Cladouras
Dortmund 1990

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die weißen Figuren durchbrachen die Pforte der schwarzen Königsstellung mit 1.Lh6xg7!! Tf7xg7 2.Tg1xg7+ Kg8xg7 3.Ta1-g1+. Nikolic warf einen kurzen Blick auf das Brett und legte dann seinen König resigniert um. Er hatte gesehen, daß er nach 3...Kg7-h8 4.Sf3-h4 Dd8-d7 5.Sh4-g6+ Kh8-g7 6.e5xf6+ die Dame einbüßte und nach 5...Kh8-g8 6.Dh5-h6! h7xg6 7.Tg1xg6+ Kg8-f7 8.Tg6-g7+ Kf7-e8 9.Dh6-h8+ Matt ging.


Erstveröffentlichung am 09. Mai 2001

05. Dezember 2013





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