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SCHACH-SPHINX/04661: Keine Verödung der Theorie (SB)


Der vielbeschworene Remistod oder die Austrocknung einer bis zum Verdruß ausgewrungenen Theorie sind nicht eingetreten. Obwohl weltweit Millionen Menschen sich im Königlichen Spiel üben, blüht die Schachkunst im Gegenteil sogar erstaunlich gut auf. Es war offensichtlich ein Irrtum, anzunehmen, die Theorie würde durch ein Ausanalysieren ersticken. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß mit der zunehmenden Dichte der Theorie auch die Kreativität angestiegen ist. Das hat einen einfachen Grund. Denn während die Theoriephilister vom Untergang des Schachspiels schwadronierten, überraschte die Praxis immer wieder mit neuen Ideen. Wer die Entwicklung der Schachkunst mit unvoreingenommener Aufmerksamkeit verfolgt, wird feststellen, daß die gegenseitige Befruchtung von Theorie und Praxis für eine Fülle neuer Gedanken und Konzepte sorgte. Spielweisen, die ausgereizt schienen, erhielten so ein modernes Gepräge mit unzähligen Möglichkeiten und Innovationsräumen. Abschließend läßt sich der ganze Unverstand von einem befürchteten Remistod auf eine einfache Formel bringen: Solange Spieler neue Wege entdecken, wird die Theorie niemals veröden. Im heutigen Rätsel der Sphinx liegt ein kapriziöser Gewinnweg verborgen. Ein einziger Zug zwang Weiß zur Aufgabe, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04661: Keine Verödung der Theorie (SB)

Maric - Gligoric
Belgrad 1962

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Nach 12...e5xd4 konnte Rousseau den Prinzen Conti mit 13.f4-f5! d4xc3+ 14.Kg1-h1 c3xb2 15.Lc4xg8 b2xa1D 16.f5-f6! zur natürlichen Erkenntnis seiner Niederlage führen, denn nach 16...Kf8xg8 17.f6xg7 Da1xg7 18.Dh5- e8+ ist das Matt unvermeidlich.


Erstveröffentlichung am 04. Februar 2001

20. Februar 2013





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