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SCHACH-SPHINX/04278: Klage über Jericho (SB)


Schwarz hatte keine besonders glückliche Hand bewiesen und war mit der Entwicklung seiner Figuren ins Hintertreffen geraten. Sein Bauernvorteil spielte angesichts der Ziellosigkeit seiner Streitkräfte keine Rolle, und so besaß Weiß eine gefährlich anwachsende Initiative. Dessen ungeachtet machte die schwarze Stellung einen soliden Eindruck. Opfermut war schon nötig, um diese Mauern zu überrennen. Die Politik der Stützpunkte zahlte sich jedoch aus, denn der weiße Springer auf d5 fesselte die schwarzen Truppen fast im Alleingang. Für den weißen Angriff sprach ferner, daß die beiden schwarzen Schwerfiguren auf der zweiten Reihe nur Statisten waren und es bis zum Ende der Partie auch blieben. Also, Wanderer, wie verschaffte sich Weiß in Anbetracht der kämpferischen Überlegenheit seiner Figuren einen posaunenartigen Sieg?



SCHACH-SPHINX/04278: Klage über Jericho (SB)

Stama - Cehlov
UdSSR 1975

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Matthew Sadler wurde seinem Ruf als Abenteurer des 64feldrigen Brettes wieder einmal gerecht, als er mit dem überraschenden Turmzug 1.Tb6xa6! den weißen Vorteil sicherstellte. Nun verbot sich das direkte Schlagen 1...Da8xa6 wegen 2.Dh5xe8+ Le7-f8 3.Tf1xf5! e6xf5 4.e5-e6 und gegen die Drohung 5.De8-f7+! Tg7xf7 6.e6xf7# war keine Verteidigung möglich. Sein Kontrahent Plaskett wich daher mit seiner Dame nach 1...Da8-c8 aus. Nun hingen zwei weiße Figuren, aber Sadler ließ die Katze nun endgültig aus dem Sack: 2.Tf1xf5! e6xf5 3.Sg5xh7! - dieser Zug war eben mit der schwarzen Dame auf a8 nicht möglich gewesen, jetzt allerdings bildete er das Kernstück der weißen Gewinnkombination - 3...Dc8xa6 - da 3...Tg7xh7 4.Ta6-g6+ Th7-g7 5.Tg6xg7+ Kg8xg7 6.e5-e6+ Le7-f6 7.Dh5-g5+ widerstandslos verliert - 4.Sh7-f6+ Le7xf6 5.Dh5xe8+ Kg8-h7 6.e5xf6 und Schwarz streckte die Waffen. Zieht der Turm, so folgt 7.f6-f7 mit Vernichtung.


Erstveröffentlichung am 06. Oktober 2000

02. Februar 2012