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SCHACH-SPHINX/04188: Spötter vom Olymp (SB)


Garry Kasparow, der Spötter des Über-Elo-2800-Olymps, bemerkte bezüglich der WM in Las Vegas, daß eine gute Kenntnis der Theorie der modernen Eröffnungen, starke Nerven, ein unschlagbares Selbstvertrauen, eine tadellose Gesundheit und nicht zuletzt eine tüchtige Portion Glück durchaus ausreichen können, um sich dann unversehends als neuer Weltmeister feiern zu lassen. Das ist jedoch im Kern der Gedanke im amerikanischen Sport-Business, den da Kasparow herbeizitiert. Die USA sind das Land der Superlativen, immer größere Teilnehmerzahlen auf Turnieren, immer schnellere Partien und Durchgänge. Für gedankenvolles Besinnen bleibt da nicht viel Raum. Fastfood-Mentalität eben. Für den Amerikaner mag es ein Grauen sein, sich vorzustellen, daß man an eine Sache tatsächlich mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit hängt. Das ist unpatriotisch, auf alle Fälle jedoch unamerikanisch, und daß die FIDE inzwischen voll und ganz den Sirenengesängen des US-Kulturimperialimus folgt, dürfte nicht nur Kasparow aufgegangen sein. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Open in Pasadena von 1983 blieb zumindest die taktische Kompenente gutes, altes Schach. Weiß zog und gewann in Kürze, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04188: Spötter vom Olymp (SB)

Bisguier - Brandt
Pasadena 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1.Te1-b1 war sicherlich besser als ein alternativer Läuferzug, wenngleich auch hier Schwarz dank der Dameninvestition 1...c4xd3! die Oberhand behielt: 2.Tb1xb6 d3xe2 3.Tb6-b1 Ld4-c3 4.Lf4-d2 Te7-d7! 5.Ld2xc3 Td7-d1+ 6.Lc3-e1 Td1xb1 7.f2-f4 - 7.Dg5-d2 Lb7-f3! - 7...h7- h6! 8.Dg5xh6 Tb1xe1+ und Weiß gab auf wegen 9.Kg1-f2 Lb7-a6! 10.Kf2xe1 Te8-d8.


Erstveröffentlichung am 09. September 2000

03. November 2011