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SCHACH-SPHINX/03530: Völlig unbefangen in allem (SB)


Das war das Schöne an den alten Tagen der Schachtheorie. Sie war völlig unbefangen und beseelt von dem Gedanken, daß eine Eröffnung ohne Gambit verlorene Liebesmüh sei. Ein Unding also, und so steckten diese frühen unermüdlichen Forscher ihre gesamte Energie in die Suche nach allen Ab-, Unter- und Nebenarten von Gambits. Sie brachten es sogar fertig, in die Sizilianische Verteidigung, die ja ohnehin schon eines der schärfsten Spielsysteme darstellt, einen Gambitzug hineinzupressen: 1.e2-e4 c7-c5 2.b2-b4!? - das sogenannte Flügelgambit. Das war im 17. Jahrhundert. Im heutigen Rätsel der Sphinx griff der Wiener Angriffskünstler Rudolph Spielmann auf dieses Gambit am Damenflügel zurück und errang damit einen hübschen Kurzsieg. Natürlich verschwendet ein Gambitritter keinen Gedanken an eine subalterne Fortsetzung wie 1.La3xf8, nicht wahr, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03530: Völlig unbefangen in allem (SB)

Spielmann - Gebhard
München 1925

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Diesmal war das Gegengambit siegreich: 1.d6-d7! Lf8-d6 - oder 1...Le6xd7 2.Dh5-f7 - 2.Th1-e1 Ld6-e5 3.Te1xe5! f6xe5 4.Dh5-h4+ Kd8xd7 5.Dh4-e7+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 07. Februar 2000

06. Dezember 2010