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SCHACH-SPHINX/03324: Spielerflucht im Osten (SB)


Lettland verlor 1995 einen seiner besten Schachspieler mit Alexej Schirow, der nach Spanien umsiedelte, dort heiratete und schließlich sogar unter die Top-Ten der Weltklasse kam. Lettland hatte das Nachsehen. Fälle dieser Art gibt es im Osten viele. Talentierte Spieler wechseln ihr Heimatland und bürgern sich im Westen ein, auch, weil in Europa und Amerika zweifelsohne Preisgelder zu ergattern sind, von denen man im Osten nicht einmal zu träumen wagt. An dieser Entwicklung wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Speziell in den höchsten Spielerklassen ist dieser Trend fast schon zur Mode geworden. Natürlich sind es ökonomische Verlockungen, die für diese Spielerflucht verantwortlich sind. Noch kann der Osten durch seinen Vorsprung und seine bessere Infrastruktur bezüglich der Talentförderung eine Überlegenheit beanspruchen, die jedoch zunehmend sinkt. Bedeutet dies einen Bankrott der traditionell führenden Schachländer? Vielleicht wird die Zeit diese Frage beantworten, wahrscheinlich ist allerdings, daß dem Westen durch seine wirtschaftlichen Angebote die Zukunft gehören wird. Im heutigen Rätsel der Sphinx gelang Schirow mit den schwarzen Steinen ein furioser Sieg mit einer gestaffelten Opferorgie, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03324: Spielerflucht im Osten (SB)

Lautier - Schirow
Manila 1988

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Sämisch hatte genügend Zeit, um die siegreiche Kombination zu finden: 1.Tf2xf5! Sd6xf5 2.Se5-g6+ Kh8-g8 3.Te3-e7!! Tf8-f7 4.Te7xf7 Kg8xf7 5.Sg6-e5+ Kf7-f8 6.Dh4xh7 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 02. Dezember 1999

29. September 2010