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SCHACH-SPHINX/03319: Innere Schönheit des Grotesken (SB)


Am 30. August 1995 verlor das Schach einen seiner originellsten Streiter und Pioniere für neue Gedanken und Ideen. Nach langer Krankheit starb in Paris der russische Großmeister Lew Polugajewksy, der mehrmals WM-Kandidat war und als Autor des Buches "Die Geburt einer Variante" große Aufmerksamkeit errang. Polugajewsky liebte das Eigenwillige. Er wich oft vom Pfade ab und untersuchte Fortsetzungen, die auf dem ersten Blick grotesk erschienen. Polugajewsky erkannte jedoch ihre innere Schönheit und die Möglichkeit, sie in Pläne zu binden, die sich gegen die gegnerische Strategie behaupten konnten. So entstanden zahlreiche Varianten unter seiner Regie. Im heutigen Rätsel der Sphinx, zur Erinnerung an den großen Schachdenker, gelang Polugajewsky mit den weißen Steinen ein erstaunlicher Opferangriff, der mehrere Pointen umfaßte und ein gutes Zeugnis von der Schärfe der Gedanken des leider viel zu früh verstorbenen Großmeisters ablegte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03319: Innere Schönheit des Grotesken (SB)

Polugajewsky - Torre
London 1984

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Judit Polgar in ihrem ureigensten Element: 1.Tg1xg7+! Kg8xg7 2.Td1-g1+ Kg7-h8 3.Se5-f7+ Kh8-h7 4.Sf7xh6! und Schwarz gab auf. Auf 4...Df6xh6 entscheidet 5.Dh5-f7+ usw.


Erstveröffentlichung am 30. November 1999

27. September 2010