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SCHACH-SPHINX/03216: Gnadenfrist für den menschlichen Verstand (SB)


Die Schachprogramme werden immer schneller, umfangreicher, variationsstärker. Für den "einfachen" Clubspieler haben sie längst den Status von unüberwindlichen Göttern angenommen. Und selbst renommierte Großmeister können oft nur noch mit den Zähnen fletschen, um sich dann resigniert geschlagen zu geben. In Paderborn kam es während der diesjährigen Computer-Weltmeisterschaft, die übrigens das Programm "Shredder" noch vor "Fritz" gewann, zu einem Vergleichskampf Mensch gegen Maschine. Dabei traten die fünf bestplatzierten Modelle gegen fünf angesehene Großmeister an. Das Resultat gab dem menschlichen Verstand noch eine Gnadenfrist - der Kampf ging unentschieden aus. Im heutigen Rätsel der Sphinx freilich nützte dem bosnischen Großmeister Iwan Sokolow auch all meine Heimanalyse nichts, denn in der vorbereiteten Stellung fand "Fritz" mit den weißen Steinen in Sekundenschnelle, was der Mensch in vielen Stunden nicht entdeckt hatte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03216: Gnadenfrist für den menschlichen Verstand (SB)

"Fritz" - Sokolow
Paderborn 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bei 1...Sh2-g4! 2.Th1xh7 Dg8xh7 3.Dd4xg4 Sc5-b3+ 4.Kc1-b2 - 4.a2xb3?? Dh7xc2# - 4...Dh7xc2+ 5.Kb2-a3 Sb3-d4! 6.Dg4xd4 Dc2xb1 7.f6xe7 Db1-c2 wäre der Ausgang der Partie noch offen gewesen.


Erstveröffentlichung am 30. Oktober 1999

24. August 2010