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SCHACH-SPHINX/03168: Kreuzungen verschiedener Eröffnungen (SB)


Immer beliebter in der Turnierpraxis ist die Kreuzung verschiedener Eröffnungen zu einem neuen System. Man nimmt bestimmte ausgeprägte Merkmale dieser und verknüpft sie mit dem Ideengut jener. Die Nomenklatur hat dann bestenfalls die Schwierigkeit, den Urheber dieser Neuschöpfung ausfindig zu machen oder sich einen Namen zu überlegen, der das System am sinnvollsten charakterisiert. Vor allem der Indische Komplex bietet sich für Kreuzversuche hervorragend an, da das Fianchetto der Läufer das Auffallende einer Handvoll von Eröffnungen ist. Kombinationen beispielsweise zwischen der Königsindischen Verteidigung und der Pirc-Verteidigung verschmelzen eine Königsbauer- und eine Damenbauer-Eröffnung miteinander. So entstand das Awerbach- System, auf das man heutzutage gerne zurückgreift, wiewohl es schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Im heutigen Rätsel der Sphinx wandte Schwarz dieses System an, und der tat es mit großem Einfallsreichtum. Mit seinem letzten Zug 1...Sc5xe4! stellte er die Weichen auf Sieg. In der Partie antwortete Weiß mit 2.Ld2-c3 und verlor nach einem längeren Kampf. Nun, Wanderer, die Frage an dich: Warum spielte Weiß nicht das verlockende 2.Sd5xc7?



SCHACH-SPHINX/03168: Kreuzungen verschiedener Eröffnungen (SB)

Kluger - Bednarski
Lublin 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ungehemmt griff Schwarz mit 1...d5-d4! an, und er hatte seinen Angriff wohlbedacht: 2.Le3xd4 Sf6-d5 3.Dd2-d1 Lb4xc3 4.Se2xc3 Sd5-b4 5.a2-a3 Tc4xc3! 6.Ld4xc3 Tc8xc3 7.Ka1-b1 Tc3xa3! und Weiß gab auf, da das Matt nicht aufzuhalten war.


Erstveröffentlichung am 16. Oktober 1999

08. August 2010