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SCHACH-SPHINX/03100: Caissas Günstling (SB)


Viktor Kortschnoj hatte sich seine Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Las Vegas hart erstritten. Beim Interzonenturnier in Dresden hing seine Teilnahme noch an einem seidenen Haar. In seiner Partie gegen seinen "Landsmann" Vadim Milov war der Wahl-Schweizer aus der Eröffnung zufriedenstellend hervorgegangen und konnte dann im Mittelspiel infolge einiger Ungenauigkeiten seines Kontrahenten eine gewinnträchtige Stellung herausspielen. Doch dann begannen für Kortschnoj die bangen Augenblicke. Sichtlich erschöpft unterliefen ihm gleich mehrere Fehler in Folge. Die Partie war nach dem letzten Zug 1...d3-d2?? im heutigen Rätsel der Sphinx praktisch verloren. Schachgöttin Caissa ließ ihren Schachveteranen jedoch nicht hängen und legte eine Binde über Vadims Augen, der nun mit dem viel schrecklicheren Fehlzug 2.Tf3-h3?? antwortete. Kortschnoj nutzte seine Chance und gewann nach 2...Tc8-e8 3.Lh4-e7 Dh6-f4 4.Dg4-e6+ und Weiß gab auf, da der schwarze Vorteil nach 4...Df4-f7 5.Th3xe3 Te8xe7 6.De6xf7+ Te7xf7 7.Te3-f3 Tf7xf3 8.g2xf3 Tf8xf3 9.Td1xd2 Tf3-c3 ganz augenscheinlich leicht zum Sieg gereicht hätte. Nun, Wanderer, mit welchem Zug hätte Vadim Kortschnojs Reise nach Las Vegas stornieren können?



SCHACH-SPHINX/03100: Caissas Günstling (SB)

Milov - Kortschnoj
Dresden 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit 1.Sb5-c7! drohte Weiß mit Schach und Springergabel auf e8, weswegen sich natürlich 1...Sd7xe5 verbot. Auch durfte der Turm aus ebendiesem Grund nicht ziehen. Also blieb Schwarz nichts anderes als nach 1...Df6xe5 2.Dc3xe5+ Sd7xe5 3.Sc7xa8 Se5-d7 4.Sa8-c7 c6xd5 5.Sc7xd5 zu kapitulieren.


Erstveröffentlichung am 24. September 1999

15. Juli 2010