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SCHACH-SPHINX/02759: Falsche Eröffnungspolitik (SB)


Eine Eröffnung ist immer so gut bzw. schlecht, wie man ihre tieferen strategischen Konzepte begreift. Andernfalls verdirbt Oberflächlichkeit selbst profunde und vielfach erprobte Spielsysteme. Bei der Fülle an Datenmaterial, das ein Großmeister heutzutage im Kopf mit sich herumschleppen muß, kann es leicht geschehen, daß er in einer alten und kaum noch gespielten Eröffnung schlechterdings die Übersicht verliert und prompt Züge wählt, die bereits zu deren Taufzeiten als Fehler erkannt und als solche auf den Index gehoben wurden. Im heutigen Rätsel der Sphinx wurde der mehrmalige UdSSR-Meister Beljawski mit dem Budapester Gambit 1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 e7-e5!? konfrontiert. Wie sich bald herausstellte, war er wenig vorbereitet darauf und geriet schließlich in folgende Stellung. Sein Kontrahent Epischin war am Zuge und beendete nun mit einer kleinen Kombination die falsche weiße Eröffnungspolitik, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02759: Falsche Eröffnungspolitik (SB)

Beljawski - Epischin
Reggio Emilia 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit etwas mehr Vertrauen in die eigene Stellung hätte Weiß gewinnen können: 1...Ld8xh4?! 2.De8xa8! Dc5xe3 3.Da8xb7! De3-f2+ 4.Kg2-h1 Lh4- g3 5.Db7xf7+ Kg7-h6 6.Df7-f8+ Kh6-g5 7.Df8-d8+ nebst 8.Dd8-d2+ mit Damentausch und gewonnener Stellung bzw. 3...Lf5-e6?! 4.Lc4xe6 De3-e2+ 5.Kg2-h3 De2xd1 6.Db7xf7+ Kg7-h6 7.Df7-f8+ Kh6-g5 8.f3-f4# mit Matt.


Erstveröffentlichung am 06. Juni 1999

23. März 2010