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SCHACH-SPHINX/02618: Strapazen für die grauen Zellen (SB)


Es gibt Augenblicke während einer Partie, da wünscht man sich wirklich einen Schachcomputer neben sich auf dem Tisch. Ein paar Tastendrücke, die Stellung rasch eingegeben, und schon macht sich das Rechenmonstrum über die Kombinationsfolgen her. In Ermangelung eines solchen Hilfsgeistes wird man sich allerdings auf die eigenen grauen Zellen verlassen müssen, von denen immerhin das Gerücht sich hartnäckig hält, sie seien die Vorbilder für das Innenleben jedes Computers gewesen. Nun, im heutigen Rätsel der Sphinx stand Großmeister Rainer Knaak auf dem Seil einer kniffligen Denkakrobatik. Den weißen a4-Bauern mit 1...Dc6xa4 zu verspeisen, fühlte er ein dringendes Bedürfnis. Nur die Konsequenzen schienen ihm Bauchschmerzen zu bereiten. Natürlich würde Weiß umgehend 2.Sg4-h6+ Kg8-g7 3.Sh6xf7 erwidern, was haarig aussah und gar nicht verdaulich. Tja, ein Computer, aber Knaak hatte nun einmal keinen zur Hand, also doch die grauen Zellen bemühen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02618: Strapazen für die grauen Zellen (SB)

Wyschmanawin - Knaak
Berlin 1990

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ja, der weiße Turm mußte sich opfern, aber nicht in der von Schwarz erwünschten Weise, nicht "gegen" den Freibauern auf a2, sondern durch 1.Td1-a1!! Schlägt Schwarz nämlich nun den Turm, so gewinnt Weiß mit 1...Kb2xa1 2.Kd2-c1 h7-h5 3.Se6-d4 Lb5-a4 4.f3-f4 ohne Schwierigkeiten. Schwarz versuchte statt dessen also 1...Lb5-c4 2.Se6- d4 a6-a5, aber nach 3.f3-f4 mußte er sich in die Niederlage fügen.


Erstveröffentlichung am 19. April 1999

04. Februar 2010