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BUNDESLIGA/546: Männer - 13. bis 15. Runde (SB)



Die zentrale Endrunde in Berlin ist Geschichte, aber die Frage nach dem Champion längst noch nicht. Nach der 15. Runde liegen Baden-Baden und Solingen punktgleich an der Spitze, so daß nach dem Reglement ein Stichkampf ansteht, der in zwei Wochen über die Bühne gehen soll. Die letzte Patrone ist noch nicht verschossen, aber dennoch dürfte Baden-Baden als Favorit auf den Meistertitel gelten, schon deswegen, weil der Verein keine Kosten scheuen wird, um die Star-Riege an die Bretter zu bringen. Und da hat Solingen weniger Prominenz aufzubieten.

Dennoch war die Endrunde ein Krimi für sich. Baden-Baden überstand die erste Hürde in Runde 13 mit einem 5:3-Sieg gegen Hockenheim, und damit schien alles gelaufen zu sein, denn die beiden übrigen Gegner Speyer-Schwegenheim (7,5:0,5) und Hofheim (6,5:1,5) bereiteten dem Serienchampion keine schlaflosen Nächte.

Indes, Solingen hatte noch ein Wörtchen mitzureden und schickte Schwäbisch Hall am ersten Tag der Endrunde mit 7,5:0,5 in die Wüste, und auch am Tag darauf gelang gegen Aachen ein ungefährdeter 5,5:2,5-Erfolg. Als am Schlußtag auch noch Deizisau mit demselben Ergebnis niedergerungen werden konnte, blieb Solingen nach Mannschaftspunkten auf Augenhöhe zu Baden-Baden und kann weiter vom Thron träumen.

Hockenheim sicherte sich derweil ungeachtet der Pleite gegen Baden-Baden den Bronzerang dank der beiden 6:2-Erfolge gegen Hofheim und Speyer-Schwegenheim. Nur Werder Bremen hätte den Rennstädter noch gefährlich werden können, aber trotz guter Leistungen in Berlin fehlten den Hanseaten am Ende 1,5 Brettpunkte für einen Podestplatz.

Soviel zu den Medaillenträgern, aber welche Mannschaften steigen ab? Daß Norderstedt chancenlos sein würde, war bereits vorher bekannt. Vor der Endrunde in Berlin hatten die Norddeutschen noch keine einzige Begegnung gewonnen. Ihren Abstieg vom Oberhaus versüßten sie sich dennoch in Runde 15, als sie MSA Zugzwang mit 4,5:3,5 besiegten und so wenigstens eine kleine positive Erinnerung aus der Saison 2017/18 mit nach Hause nehmen konnten. An der Roten Laterne änderte dies allerdings nichts.

Das Liga-Urgestein Hamburg konnte in Berlin jedenfalls den Alptraum von einer Deklassierung abwenden. Alle drei Begegnungen gegen Zugzwang, Norderstedt und Bayern München endeten mit deutlichen Siegen, so daß sich Hamburg auf Tabellenplatz 10 retten konnte. Und auch Mühlheim Nord und Hofheim gelang es, auf den Rängen 11 und 12 bis zur nächsten Bundesliga-Saison zu überwintern.

Nicht so Bayern München, die in Berlin nur gegen Norderstedt erfolgreich waren, aber sowohl gegen Zugzwang als auch gegen Hamburg in den sauren Apfel beißen mußten und als Vorletzter im Klassement zu den Pechvögeln gehören. Gleiches gilt für Speyer-Schwegenheim auf Rang 14. Ein glückliches Ende nahm die Saison unterdessen für die MSA Zugzwang, die zwar auf einen Abstiegsrang landeten, aber dennoch weiter in der Liga spielen werden, da Schwäbisch Hall seine Mannschaft vom Oberhaus zurückzieht.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und noch träumt Bayern München von einem Liga-Erhalt, denn, wie durchsickerte, ist in der Zweiten Liga Ost kein Verein bereit, den kostspieligen Aufstieg ins Oberhaus zu wagen. Nickelhütte Aue wird wohl verzichten und Augsburg zögert noch. Bei einem weiteren Rückzug in der Zweiten Liga Ost vom möglichen Aufstieg würde Bayern München erstklassig bleiben.


Runde 13, am 29.4.2018

SV Werder Bremen - USV Dresden 3,5:4,5
SV Mülheim Nord - Schachfreunde Berlin 3,5:4,5
SK Norderstedt - FC Bayern München 2,5:5,5
Hamburger SK - MSA Zugzwang 5,5:2,5
SF Deizisau - DJK Aachen 3,5:4,5
SK Schwäbisch Hall - SG Solingen 0,5:7,5
Speyer-Schwegenheim - SV Hofheim 3:5
OSG Baden Baden - SV Hockenheim 5:3


Runde 14, am 30.4.2018

SV Mülheim Nord - SV Werder Bremen 2:6
USV Dresden - Schachfreunde Berlin 4:4
SK Norderstedt - Hamburger SK 1,5:6,5
FC Bayern München - MSA Zugzwang 3,5:4,5
SG Solingen - DJK Aachen 5,5:2,5
SF Deizisau - SK Schwäbisch Hall 4,5:3,5
Speyer-Schwegenheim - OSG Baden Baden 0,5:7,5
SV Hofheim - SV Hockenheim 2:6


Runde 15, am 1.5.2018

USV Dresden - SV Mülheim Nord 3,5:4,5
Schachfreunde Berlin - SV Werder Bremen 3:5
FC Bayern München - Hamburger SK 1:7
MSA Zugzwang - SK Norderstedt 3,5:4,5
SG Solingen - SF Deizisau 5,5:2,5
DJK Aachen - SK Schwäbisch Hall 4,5:3,5
SV Hofheim - OSG Baden Baden 1,5:6,5
SV Hockenheim - Speyer-Schwegenheim 6:2


 Endstand: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden Baden
SG Solingen
SV Hockenheim
SV Werder Bremen
SF Deizisau
USV Dresden
DJK Aachen
SK Schwäbisch Hall
Schachfreunde Berlin
Hamburger SK
SV Mülheim Nord
SV Hofheim
MSA Zugzwang
Speyer-Schwegenheim
FC Bayern München
SK Norderstedt
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
27
27
22
22
18
18
16
16
15
12
11
11
8
8
6
3
86,5
84,5
76  
74,5
67,5
62  
62,5
61,5
57,5
63  
52,5
48  
44  
42,5
45,5
32  

3. Mai 2018


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