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MELDUNG/226: Ratsvorsitzender sendet Grüße zum Fastenmonat Ramadan 2018 (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 16.05.2018

EKD-Ratsvorsitzender sendet Grüße zum Fastenmonat Ramadan 2018

Mit religiösem Sachverstand und aller Glaubenskraft den Herausforderungen unserer Zeit begegnen


In einem Brief an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Fastenmonat Ramadan und zum abschließenden Fest des Fastenbrechens hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, heute (16.05.2018) seine herzlichen Grüße und Wünsche für eine friedliche und versöhnliche Zeit übermittelt: "Leider keine Selbstverständlichkeit, wie wir täglich in der Welt und auch in unserem Land erleben müssen. Menschen misstrauen einander, respektieren sich nicht in ihrer religiösen Unterschiedlichkeit, grenzen einander aus. Auch innerhalb von Religionsgemeinschaften gibt es manchmal Spannungen und Verletzungen, die nur schwer zu heilen sind", so der Ratsvorsitzende.

Im Blick auf die gegenwärtige Situation in Deutschland fragte er: "Wie kann es sein, dass in einem Land, in dem das Recht auf Religionsfreiheit besteht, Menschen, die sich in der Öffentlichkeit als Juden, Muslime oder Christen zu erkennen geben, deshalb diskriminiert, beleidigt oder angegriffen werden? Wie kann es sein, dass religiöse Stätten wie Moscheen zum Ziel von Anschlägen werden oder - wie im Falle jüdischer Einrichtungen - in diesem Land seit Jahrzehnten unter Polizeischutz stehen müssen? Wie kann es sein, dass Menschen der Meinung sind, ihren eigenen Glauben dadurch glaubhafter zu leben, dass sie den Glauben anderer herabsetzen oder verachten?"

Aus der andauernden Zwiesprache mit Gott könnten Glaubende neue Zuversicht und neue Hoffnung schöpfen. "Religiös geprägte Zeiten sind dabei wichtig. Und ich bin mir sicher, dass wir allen religiösen Sachverstand und alle Glaubenskraft benötigen, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Ob es um die Herstellung von Frieden in der Welt oder um die Überwindung scheinbar unüberbrückbarer gesellschaftlicher Gegensätze geht, ob um die Einübung in religiöse Pluralität oder um religionsübergreifende Kooperationen zum Wohle der Gemeinschaft, immer braucht es dazu hoffende Menschen, die miteinander im Gespräch bleiben, die ihre religiöse Pflicht tun und auf andere zugehen und sie an einen Tisch einladen."

Hannover, 16. Mai 2018

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Quelle:
Pressemitteilung 52/2018 vom 16.05.2018
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267, Fax: (0511) 2796-777
E-Mail: pressestelle@ekd.de
Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2018

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