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KIRCHE/693: Christen im Irak müssen eine Rolle beim Wiederaufbau ihres Heimatlandes spielen (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 19. Februar 2009

Christen im Irak müssen eine Rolle beim Wiederaufbau ihres Heimatlandes spielen

Vertreter und Vertreterinnen von Kirchen im Irak bekräftigten ihr Engagement, sich gemeinsam mit allen anderen irakischen Bürgern und Bürgerinnen für Versöhnung und Friedensaufbau im Land einzusetzen.


"Die bestehenden Verhältnisse im Irak können nicht dadurch verbessert werden, dass immer mehr Menschen das Land verlassen", sagten die Teilnehmenden an einer Tagung, die vom 10.-11. Februar in Dar Sayedad Al Jabal, Fatka, Libanon stattfand. Die Zusammenkunft war eine Veranstaltung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Gut zwölf Vertreter und Vertreterinnen irakischer Kirchen nahmen an der Tagung teil, die sich mit den aktuellen Problemen der irakischen Christen und Christinnen beschäftigte, insbesondere mit Fragen der Sicherheit und der erzwungenen Migration. Sie bekräftigten, dass "irakische Christen und Christinnen authentische Kinder des Landes" sind, und hoben die Bedeutung der gleichberechtigten Staatsbürgerschaft und der konstruktiven Koexistenz hervor.

"Christen gehören seit der Geburtsstunde der Nation zum Irak" und "haben als ein wesentlicher Teil der irakischen Gesellschaft [...], der tief in der Geschichte und Zivilisation des Landes verwurzelt ist, das Recht", in diesem Land "in Freiheit zu leben und die gleichen Rechte und Pflichten wie die anderen Bürger" zu haben, erklärten sie.

Die Teilnehmenden an der Tagung, von denen einige in der Vergangenheit im Irak entführt worden waren, riefen die irakischen Christen und Christinnen auf, "in ihrem Heimatland zu bleiben und sich aktiv am Wiederaufbau und an der Entwicklung des Landes zu beteiligen". Die irakischen Christen müssten "beim Aufbau von Bildungs- und Sozialeinrichtungen, die zu nationaler Versöhnung, zum Friedensaufbau und zur Stabilität beitragen", eine Rolle spielen.

Die Tagungsteilnehmenden riefen auch die Kirchen im Westen auf, "nicht zur Migration und Wiederansiedlung von Flüchtlingen außerhalb des Irak zu ermutigen", sondern sich vielmehr "dafür einzusetzen, dass Sicherheit und Stabilität im Irak für alle Iraker wiederhergestellt werden" und dass letztlich alle Iraker "zusammenarbeiten, Wunden heilen und eine bessere Zukunft aufbauen" können.

Die Teilnehmenden hoben die Bedeutung kontinuierlichen Dialogs "zwischen christlichen und muslimischen Brüdern und Schwestern" hervor und versprachen die Einrichtung eines "ökumenischen Forums", um "allen irakischen Kirchenführern" zu ermöglichen, "mit einer Stimme zu religiösen und politischen Instanzen innerhalb und außerhalb des Irak zu sprechen".

Voller Wortlaut der Erklärung irakischer Kirchenvertreter/innen (auf Englisch)
http://www.oikoumene.org/?id=6608&L=2

Rat der Kirchen im Mittleren Osten
http://www.mec-churches.org

ÖRK-Programm zur Begleitung von Kirchen in Konfliktsituationen
http://www.oikoumene.org/?id=3147&L=2

ÖRK-Programm zu Kirchen im Nahen Osten: Solidarität und Zeugnis für den Frieden
http://www.oikoumene.org/?id=3113&L=2 [3]

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Februar 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2009