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KIRCHE/2221: Bischofskonferenz verleiht Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 04.07.2019

"Ressentiments entgegentreten und Dialog ermöglichen"

Deutsche Bischofskonferenz verleiht Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus


Bei einem Festakt in Essen ist am Donnerstag (4. Juli 2019) zum dritten Mal der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus verliehen worden. Der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), ehrte vier Initiativen für ihr herausragendes, vom christlichen Glauben getragenes Engagement.

Den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte er an das von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Bonaventura und Hl. Kreuz in Remscheid-Lennep initiierte Projekt "Global Village: Weltort Lennep". Zweite Preise (jeweils 3.000 Euro) erhielten die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ) für ihre gemeinsame Initiative "Tacheles! Klare Kante gegen Extremismus" sowie die Schweinfurter Caritas für das Projekt "Lesekoffer Flucht und Vertreibung" und weitere Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe. Mit einem "Sonderpreis für eine innovative Projektidee" (1.500 Euro) wurde "Café Hoffnung" der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen ausgezeichnet.

Die Festrede hielt der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Er betonte: "Nordrhein-Westfalen ist ein weltoffenes und vielfältiges Land. Jeder Form von Rassismus, Hetze und Bedrohung treten wir entschieden entgegen. Alle Preisträger des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit haben eines gemeinsam: Sie stärken mit ihrem beeindruckenden Einsatz den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, indem sie sich gegen Menschenverachtung und den Hass zur Wehr setzen. Mit ihrem Engagement leisten die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre ausgezeichneten Projekte einen wichtigen Beitrag für unsere Demokratie. So wie das Projekt "Global Village: Weltort Lennep" aus Remscheid, das den ersten Preis erhält. Hier arbeiten verschiedene Generationen und Kulturen Tag für Tag daran, dass Integration gelingt und Menschen bei uns eine neue Heimat finden können. Meinen größten Respekt!"

Als Jury-Vorsitzender sagte Erzbischof Dr. Heße: "Allen Preisträgern ist etwas gemeinsam: Der Glaube spornt sie an, Ressentiments entgegenzutreten und Dialog zu ermöglichen. Mit Worten und Werken engagieren sie sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen die Abwertung des Anderen. Sie sind Vorbilder christlicher Nächstenliebe." Entschieden wandte er sich gegen jegliche Vereinnahmung des Christentums für menschenfeindliche Zwecke: "Das Zweite Vatikanische Konzil hat unmissverständlich festgestellt: Die Kirche verwirft 'jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht'. Wer Hass und Misstrauen sät, kann sich nicht auf Jesus Christus berufen. Der Platz der Kirche ist an der Seite derer, die unter Ausgrenzungen und Anfeindungen leiden."

Zur Preisverleihung kamen rund 250 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft auf der Zeche Carl in Essen zusammen. Mit der Wahl des Ortes wurde daran erinnert, dass das Ruhrgebiet in besonderer Weise von Migration und Interkulturalität geprägt ist. Aus Essen stammte auch der Gewinner des Preises 2017. Die Essener Band "Culture Pool", die sich der Begegnung von Menschen, Kulturen und Stilrichtungen verschrieben hat, gestaltete die Feier musikalisch.


Hintergrund

Auf Anregung der Migrationskommission hat die Deutsche Bischofskonferenz 2015 zum ersten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgelobt. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken. Im Jahr 2019 sind insgesamt 81 Bewerbungen und Vorschläge beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz eingegangen.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 112 vom 4. Juli 2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2019

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