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KIRCHE/2154: "Die Zeit läuft uns davon" - Bischof Overbeck zur Weltklimakonferenz in Kattowitz (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 29.11.2018

"Die Zeit läuft uns davon"

Bischof Overbeck zur Weltklimakonferenz in Kattowitz


Anlässlich der UN-Klimakonferenz, die vom 3. bis 14. Dezember 2018 in Kattowitz (Polen) stattfindet, ruft der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), zu entschlossenem Handeln für mehr Klimaschutz auf. "Die globale Erwärmung schreitet weiter voran und stellt eine akute Bedrohung für die Welt dar. Wir müssen den gefährlichen Klimawandel stoppen, bevor es zu spät ist. Die Zeit läuft uns davon."

Bischof Overbeck erinnert in diesem Zusammenhang an die Enzyklika Laudato si', die Papst Franziskus kurz vor den Verhandlungen zum Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 veröffentlicht hat. Für Papst Franziskus ist der Klimawandel "ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen" und daher "eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit" (Laudato si' 25). Bischof Overbeck setzt große Hoffnungen auf die Klimaverhandlungen in Kattowitz (Polen) und appelliert an die Verantwortlichen der Länder, das globale Gemeinwohl über nationale Interessen zu setzen. "Wir brauchen ehrgeizige Klimaziele, die glaubhaft, zielorientiert und konsequent umgesetzt werden müssen. Das ist auch ein Gebot der Gerechtigkeit gegenüber den Armen in der Welt wie auch gegenüber zukünftigen Generationen. Ein ambitionierter Klimaschutz ist die Grundlage für die Bewahrung der Schöpfung und der Weg in unsere gemeinsam nachhaltig zu gestaltende Zukunft. Die Länder der Welt müssen frühestmöglich klimaneutral wirtschaften und leben. Deutschland steht dabe i als Industrieland in besonderer Verantwortung und sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und sich zum Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2050 bekennen. Dazu sind alle Handlungsfelder in den Blick zu nehmen: Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Die Politik muss für das Ziel der Klimaneutralität einen langfristig verlässlichen Rahmen schaffen, zu dem auch die Zahlung eines angemessenen Preises für den Ausstoß von Kohlendioxid gehört, der sich an den Schäden des Klimawandels orientiert. Wir alle können und sollen durch einen umweltschonenden Lebensstil etwa bei Ernährung und Mobilität unseren Beitrag leisten."


Die Weltklimakonferenz (COP24) findet vom 3. bis 14. Dezember 2018 in Kattowitz (Polen) statt. Neben einer Bestandsaufnahme ist das Ziel, konkrete und verbindliche Umsetzungsregeln für das Pariser Klimaabkommen zu vereinbaren. Die Kirche selbst möchte im Engagement für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung mit gutem Beispiel vorangehen. Die deutschen Bischöfe haben daher auf ihrer Herbst-Vollversammlung im September 2018 Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für den Bereich der katholischen Kirche in Deutschland verabschiedet, die am 27. November 2018 veröffentlicht wurden.


Das Dokument "Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag - Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen" ist als pdf-Datei zum Herunterladen in der Rubrik Publikationen verfügbar. Dort kann es auch als Broschüre (Arbeitshilfen Nr. 301) bestellt werden.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 195 vom 29. November 2018
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2018

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