Schattenblick → INFOPOOL → RELIGION → CHRISTENTUM


KIRCHE/2089: Erklärung von Kirchenpräsident Christian Schad zum Tode von Karl Kardinal Lehmann (UEK)


Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) - Pressemitteilung vom 11. März 2013

Erklärung von Kirchenpräsident Christian Schad zum Tode von Karl Kardinal Lehmann


In großer Trauer nehmen die Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ich selbst Abschied von Karl Kardinal Lehmann. Indem wir Gott für sein erfülltes Leben danken, gedenken wir seiner in Hochachtung und Respekt angesichts seines Wirkens für unsere Kirchen. Persönlich verliere ich einen väterlichen Freund, den ich am vergangenen Samstag noch auf seiner letzten Reise begleiten durfte.

Kardinal Lehmann war einer der bedeutendsten Theologen der Gegenwart. Alle Themen der Theologie hat er immer auch unter ökumenischen Aspekten betrachtet. Bei meinen Begegnungen mit ihm habe ich immer deutlich gespürt, dass die tiefste Wurzel seines ökumenischen Engagements die Situation konfessionsverschiedener Ehen war.

Es trieb ihn um, dass konfessionsverschiedene Ehepaare, die miteinander kirchliche Gemeinschaft im Kleinen leben, häufig von ihren Kirchen alleine gelassen werden. Umso mehr hat ihn der jüngste Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz gefreut, wonach konfessionsverschiedene Paare in besonderen Fällen gemeinsam an der Eucharistie teilnehmen können.

Das segensreiche Wirken Kardinal Lehmanns zeigte sich auch bei seinen Besuchen in Speyer. So referierte er zum Jubiläum der Protestation und diskutierte mit Bischof Wolfgang Huber im Rahmen der Reformationsdekade in der Gedächtniskirche. Beim ökumenischen Pfälzer Kirchentag 2015 hielt er einen Vortrag mit dem Titel "Auf dem Weg zur Einheit".

Dankbar bin ich, dass ich als Mitglied des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen in Deutschland jahrelang mit Kardinal Lehmann zusammenarbeiten durfte. Er investierte als dessen katholischer Vorsitzender in die jährlich stattfindende Arbeitswoche viel Herzblut. Auf seine Initiative hin treffen sich seit rund zehn Jahren die Leitenden Geistlichen in Rheinland-Pfalz zu einer jährlichen Konsultation, in der u.a. ökumenische Projekte besprochen werden. Hier lag auch eine der Keimzellen, die uns das Reformationsjubiläum ökumenisch feiern ließen.

*

Quelle:
Pressemitteilung 25/2018 vom 11.03.2018
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267, Fax: (0511) 2796-777
E-Mail: pressestelle@ekd.de
Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang