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KIRCHE/1794: ÖRK ruft zu einem Ende von ausländischen Militärinterventionen in Syrien auf (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 12. Oktober 2015

ÖRK ruft zu einem Ende von ausländischen Militärinterventionen in Syrien auf

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 14. Oktober 2015


In einer offiziellen Erklärung brachte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am 12. Oktober seine tiefe Besorgnis angesichts der dramatischen Eskalation des Konflikts in Syrien zum Ausdruck.

Der Rat verurteilte alle ausländischen Militäroperationen aufs Schärfste, insbesondere, da auf einen politischen Prozess gehofft werden kann, der im Einklang steht mit den im August vom UN-Sicherheitsrat angenommen Vorschlägen des Sondergesandten für Syrien des UN-Generalsekretärs.

Der ÖRK hat gemeinsam mit seinen Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnern verschiedentlich seine tiefe Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass es im Syrienkonflikt "keine militärische Lösung geben wird".

"Wir rufen alle Regierungen auf, unverzüglich jegliche militärischen Aktivitäten zu beenden und Unterstützung und Engagement für einen politischen Friedensprozess in Syrien zu bieten, damit ein Weg für alle Syrer gefunden werden kann", sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit.

Er fügte hinzu: "Wir bekräftigen auch unseren dringenden Aufruf an den UN-Sicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft, Maßnahmen umzusetzen, um die Ströme von Waffen und ausländischen Kämpfern nach Syrien zu stoppen."

"Nur eine politische Lösung in Syrien kann zur Errichtung einer nationalen Übergangsregierung führen, die von den Menschen in Syrien sowie von der internationalen Gemeinschaft anerkannt ist und angemessen auf die Existenzbedrohung durch ISIS und andere Gruppen von Extremisten reagieren und Hoffnung für den Erhalt des vielfältigen Sozialgefüges in Syrien und der Region bringen kann", lautet die Erklärung. "Das syrische Volk verdient eine andere Alternative als die, mit der es heute konfrontiert ist, und ein sofortiger gerechter Friede. Wir hoffen und beten, dass das Leiden des syrischen Volkes ein baldiges Ende haben wird."


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehörten Ende 2013 dem ÖRK 345 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen.

Vollständiger Wortlaut der Erklärung des ÖRK über ausländische Militärinterventionen in Syrien (in englischer Sprache):
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1h294,usx,6zzm,fbr6,6a92,l50s

ÖRK-Programm "Kirchen im Nahen Osten":
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1h294,usx,4gw7,53qm,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. Oktober 2015
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2015

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