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KIRCHE/1685: Globales ökumenisches Aktionsbündnis wieder beim Ökumenischen Rat untergebracht (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 6. März 2015

Globales ökumenisches Aktionsbündnis wieder beim Ökumenischen Rat der Kirchen untergebracht

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 10. März 2015


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und das Globale Ökumenische Aktionsbündnis (EAA) haben vereinbart, das EAA wieder als ökumenische Initiative beim ÖRK unterzubringen und so die Zukunft dieses vielfältigen christlichen Netzwerks für gezielte internationale Kampagnen zu ausgewählten Anliegen zu sichern.

"Der ÖRK freut sich sehr bekannt zu geben, dass das Globale Ökumenische Aktionsbündnis zu einer ökumenischen Initiative des ÖRK wird", erklärte Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des ÖRK. "Die Leiter des ÖRK und des EAA haben sich gemeinsam bemüht, für die einzigartige Netzwerk- und Advocay-Arbeit von EAA eine beständigere Struktur zu finden".

Während der letzten 14 Jahre haben im EAA die Römisch-katholische Kirche, protestantische, evangelikale und orthodoxe Kirchen sowie christliche Organisationen gemeinsam zu gezielten Themen Kampagnen ausgearbeitet. Als Organisation, mit der die Wirkung der auf dem Glauben beruhenden Stimmen und Aktionen für Gerechtigkeit maximiert werden sollte, hat das EAA ein hohes Mass an Anerkennung für christliches Sachverständnis und Fürsprache aufgebaut, insbesondere in den Bereichen HIV und AIDS, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Doch wie in vielen anderen kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben die finanziellen Herausforderungen in den letzten Jahren seine Mitglieder und Partner veranlasst, über einen möglichst effizienten Einsatz der Finanzmittel zu diskutieren.

"Wir sind hocherfreut, dass EAA mit seinem vielfältigen Netzwerk und einzigartigen Fürsprache-Ansatz auch weiterhin den Kirchen und christlichen Organisationen helfen wird, sich mit einer Stimme und gemeinsamen Kampagnen für Gerechtigkeit, Gesundheit und Menschenwürde einzusetzen", erklärte Pfr. Dr. Richard Fee, Vorstandsvorsitzender von EAA und Generalsekretär der Life and Mission Agency der Presbyterianischen Kirche in Kanada. "Das EAA hat sich als wirksames Modell für ökumenische Fürsprache bewährt und wir sind hocherfreut, dass der ÖRK diesen wertvollen ökumenischen Raum zum gegenseitigen Nutzen aller Beteiligten anbieten kann".

"Die Gründung des EAA beruhte auf der Überzeugung, dass wir umso mehr für die Gerechtigkeit bewirken können, je mehr wir gemeinsam sprechen und handeln", erklärte Fee. "Das ist das ökumenische Prinzip, auf dessen Grundlage sich das EAA im Laufe von über einem Jahrzehnt kreativ und effektiv entwickelt hat. Die Notwendigkeit für gläubige Menschen, gegen Ungerechtigkeit ihre Stimme zu erheben, hat nichts an ihrer Dringlichkeit verloren, und gemeinsam können wir ein stärkeres Zeugnis für Frieden, Sicherheit und Menschenwürde ablegen", schloss Fee.

"Das ist eine konkrete Möglichkeit für den Ökumenischen Rat der Kirchen, bei der Förderung der ökumenischen Bewegung seine strategische Leitung anzubieten und eine wichtige Rolle zu spielen. Ich freue mich, dass wir die wichtigen Aufgaben des EAA innerhalb des ÖRK weiter ausbauen können, wobei der Schwerpunkt auf nachhaltiger Landwirtschaft und HIV/AIDS liegen wird. Das EAA bringt dem ÖRK Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern in Fragen der Fürsprache mit", so Dr. Isabel Apawo Phiri, beigeordnete Generalsekretärin des ÖRK.

Das EAA wurde im Dezember 2000 als Instrument für eine - sowohl hinsichtlich der christlichen Traditionen als auch in Bezug auf die Art der Organisationen - breit abgestützte ökumenische Zusammenarbeit in der öffentlichen Fürsprache gegründet. Die teilnehmenden Organisationen wählen für gezielte 4-Jahres-Kampagnen zwei spezifische globale Anliegen aus. Das EAA konzentriert sich seit seiner Gründung auf HIV/AIDS. Ab 2009 wird der zweite Schwerpunkt auf Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft gelegt.

Zu Beginn war das EAA verwaltungstechnisch beim ÖRK angesiedelt, bis es 2009 zu einem unabhängigen Verein nach Schweizer Recht wurde. Beide Organisationen arbeiteten weiterhin eng zusammen, insbesondere über die Strategiegruppen der Kampagnen, in denen Mitglieder und Partner des EAA vertreten sind.

Bei den jüngsten Anstrengungen von EAA zu HIV/AIDS ging es in erster Linie um den Zugang zu Pflege und Behandlung und um Advocacy zur Überwindung von Stigmatisierung und Diskriminierung, insbesondere durch den Dialog zwischen Leitern von Glaubensgemeinschaften und Menschen mit HIV/AIDS.

Inzwischen spielt das EAA auch bei den landwirtschaftlichen Verhandlungen der Konferenz der Vereinten Nationen über den Klimawandel und in anderen internationalen politischen Foren zu Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit unter den kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Aktivisten eine führende Rolle.


Website des Globalen Ökumenischen Aktionsbündnisses (EAA):
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,18wk4,usx,cfjy,7n2v,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. März 2015
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2015

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