Schattenblick →INFOPOOL →RELIGION → CHRISTENTUM

KIRCHE/1598: Delegation der Deutschen Bischofskonferenz beendet Libanon-Reise (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 26.04.2014

"Wir sind und bleiben den Menschen in Gebet und konkreter Solidarität nahe"

Delegation der Deutschen Bischofskonferenz beendet Libanon-Reise



Der Bürgerkrieg in Syrien und seine dramatischen Auswirkungen auf die Nachbarländer standen im Mittelpunkt der heute zu Ende gehenden Reise einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in den Libanon. Leiter der Delegation war der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der u.a. vom Münsteraner Weihbischof Dr. Stefan Zekorn begleitet wurde.

"Mit unserer Reise wollen wir ein Zeichen der Solidarität für die Menschen im Libanon und in der ganzen Region setzen", sagte Erzbischof Schick. "Im Libanon - einem Land mit nur vier Millionen Einwohnern - halten sich derzeit mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien auf. Das ist eine immense Herausforderung der Regierung, vor allem aber der ganzen Bevölkerung. Sie wird in der internationalen Öffentlichkeit kaum ausreichend gesehen." In einem Gespräch mit dem libanesischen Sozialminister Rashid Derbas und Vertretern von Kirchen und Hilfswerken wurde dabei immer wieder darauf hingewiesen, dass der Libanon durch die massenhafte Aufnahme von Flüchtlingen mittlerweile an seine Grenzen gerät. Wiederholt äußerten die Gesprächspartner die Erwartung an die westlichen Länder, mehr materielle Hilfe zu leisten und darüber hinaus politischen Druck für einen Waffenstillstand im syrischen Bürgerkrieg auszuüben.

Bei Besuchen in mehreren Flüchtlingslagern und in einfachsten Unterkünften konnte sich die Delegation von den harten, teilweise elenden Lebensbedingungen der Flüchtlinge ein eigenes Bild machen. "Menschen, die in Syrien alles verloren haben, leben hier, zum Teil schon seit mehreren Jahren, in selbstgebauten Zelten aus Plastikplanen", berichtete Weihbischof Zekorn. Beeindruckt zeigten sich die Bischöfe von den Anstrengungen der kirchlichen Organisationen und Orden, die sich mit finanzieller Unterstützung auch der deutschen Hilfswerke um die Flüchtlinge kümmern. "Die Kirche leistet hier einen großartigen Dienst. Er kommt allen Betroffenen, gleich welcher Religion, zugute. Gerade das ist ein Zeichen christlicher Nächstenliebe", so Erzbischof Schick.

Die Delegation kam in Beirut mit allen im Libanon ansässigen Oberhäuptern der katholischen und orthodoxen Kirchen zusammen, darunter der Maronitische Patriarch Beshara Kardinal Rai, der Patriarch der Melkiten Gregor III. Laham und der Armenisch-Apostolische Katholikos Aram I. Die Kirchenführer mahnten die europäischen Christen zu weiterer und verstärkter Solidarität: "Unsere Schwestern und Brüder in Deutschland und der westlichen Welt müssen verstehen lernen, dass die Christen im Nahen Osten um ihr Überleben kämpfen", erklärte der Syrisch-katholische Patriarch Youssef III. Younan.

Beim abschließenden Besuch des Marienheiligtums Harissa in der Nähe von Beirut erbat die deutsche Delegation die Fürsprache der Gottesmutter für Frieden und Versöhnung in der Region. Dabei erklärte Erzbischof Schick: "Wir sind und bleiben den Menschen, die hier unter so schwierigen Bedingungen leben, in Gebet und konkreter Solidarität nahe."


Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 65 Mitglieder (Stand: April 2014) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 064 vom 26. April 2014
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
Kaiserstraße 161, 53113 Bonn
Postanschrift: Postfach 29 62, 53019 Bonn
Telefon: 0228/103-0, Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Internet: www.dbk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2014