Eröffnungsworte
Geschichtsnah, lebendig und generationenübergreifend verknüpfbar soll
diese neu eröffnete Interviewserie werden.
Das der anekdotischen Erzählung und subjektiven Erfahrung
verpflichtete Format muß deshalb ebensowenig auf die Orientierung
systemischer Interviewgepflogenheiten verzichten wie auf die kritische
Nachfrage. Einschränkend und zugleich betrachtungserweiternd
konzentriert sich die neue Gesprächsreihe allerdings auf die
Erlebnisse, Berichte, Meinungen und Schlußfolgerungen linkspopulärer
Persönlichkeiten, sozial- und klassenkampfgehärteter Widerständler und
Dauerkämpfer und anderer stiller Helden großer, fortschrittlicher
Bewegungen gegen die Selbstbehauptung und Aggression herrschafts- und
kapitalismusstützender sowie systemerhaltender konservativer und
reaktionärer Kräfte. Ihre Siege, ihr Scheitern, ihr Lernen und ihr
Ringen sollen die Farben und Konturen für die Erzählungen und
Geschichten und die Berichte und die Erfahrungen aus der ersten Hand
unermüdlichen Engagements für sozialen Fortschritt und Gerechtigkeit
im Hochofen gesellschaftlicher Grundkonflikte und den Dramen an deren
kalten Randzonen liefern. Gelegenheiten zu gehörten, erfragten und
gelernten Zugewinnen für die Unnachgiebigkeit und Zielstrebigkeit
linker Positionen in den immer noch herrschenden Auseinandersetzungen
und Bewegungen gesellschaftlicher Widersprüche dürfte es doch nicht
genug geben.
So stellen wir demnächst zum Auftakt an den Anfang dieser besonderen Reportage ein hoffentlich spannendes und lehrreiches Gespräch mit Frau Ingrid Zwerenz, die gemeinsam mit ihrem Mann Gerhard Zwerenz an vielen Knotenpunkten linker Diskussionen ihre Beiträge geliefert und ihre Erfahrungen gesammelt hat.
22. September 2016
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