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VERBRAUCHERSCHUTZ/373: Produktinformationsblatt für bessere Finanzberatung (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 166 vom 23. Juli 2009

Aigner stellt Produktinformationsblatt für bessere Finanzberatung vor


Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat heute in Berlin anlässlich einer Fachtagung mit Vertretern der Finanzwirtschaft und des Verbraucherschutzes ein standardisiertes Produktinformationsblatt vorgestellt und die Vertreter der Finanzwirtschaft gebeten, dies für ihre Produkte zu verwenden. "Bei den Produktinformationen brauchen dringend Verbesserungen", sagte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner.

"Viele Verbraucher wissen häufig nicht, welches Anlageprodukt sie überhaupt erworben haben, wie es funktioniert und vor allem welche Risiken es birgt. So kann es zum Beispiel auch zu einem Totalverlust kommen." Das Produktinformationsblatt soll dem Verbraucher ermöglichen, die wesentlichen Eigenschaften des Finanzprodukts schnell zu erfassen und verschiedene Finanzprodukte miteinander leichter zu vergleichen. "Unser heute vorgestelltes standardisiertes Produktinformationsblatt ist ein ganz großer Fortschritt für den Verbraucherschutz", so Aigner weiter.

Die Fachtagung fand im Rahmen der "Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen" statt. Diskutiert wurde über Verbesserungen beim Vertrieb von Finanzdienstleistungen.

"Mir ist wichtig, dass der Verbraucher mit seinen Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen wird und ihm bei der Finanzberatung nur die Produkte empfohlen werden, die tatsächlich für ihn geeignet sind," sagte Bundesministerin Ilse Aigner. Obwohl hierüber ein großer Konsens bestehe und Bankmanager in Zeiten der Finanzmarktkrise eine Orientierung an den Verbraucherinteressen zugesagt hatten, sei dies in der Praxis noch nicht ausreichend umgesetzt. "Diese Woche hatte ich Bankberater aus mehreren Kreditinstituten ins Ministerium eingeladen. Sie haben mir eindrucksvoll berichtet, dass der Verkaufsdruck sogar noch größer geworden ist. Anlageempfehlungen müssen sich an den Zielen der Kunden orientieren. Die Vertriebsvorgaben müssen den Beratern immer einen ausreichenden Spielraum für eine sachgerechte Beratung ermöglichen," so Aigner weiter.

Das Verhältnis von provisionsbasierter Beratung zur Honorarberatung und die Berufsqualifikation der Finanzberater waren weitere Themen des Fachgesprächs.

Bundesverbraucherschutzministerin Aigner forderte die Wirtschaft auf, nicht weitere Regulierungsmaßnahmen des Gesetzgebers abzuwarten, sondern freiwillig für mehr Verbraucherschutz zu sorgen: "Ich werde den Dialog mit der Wirtschaft und den Verbraucherschutzorganisationen fortsetzen und überprüfen, ob die Wirtschaftsbeteiligten die erforderlichen Anpassungen auf freiwilliger Grundlage vornehmen. Für die nächste Legislaturperiode werden wir daraufhin entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind."


Das Produktinformationsblatt sowie weitere Informationen können Sie herunterladen unter:
www.bmelv.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 166 vom 23.07.2009
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2009