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VERKEHR/1368: Reifendruckkontrollsysteme ab November Pflicht für Neuwagen (DVR)


Der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR)
Pressemitteilung vom 24.10.2014

Reifendruckkontrollsysteme ab November Pflicht für Neuwagen



28 Prozent der Pkw auf deutschen Straßen sind mit falsch eingestelltem Luftdruck unterwegs - das belegen Zahlen der jüngsten "Wash & Check"-Aktion der Initiative Reifenqualität - "Ich fahr auf Nummer sicher!" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und seiner Partner. Dabei ist der Luftdruck ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Ist dieser richtig eingestellt, sorgt das für einen möglichst kurzen Bremsweg, gute Kurvenstabilität und zusätzlich auch für bestmöglichen Fahrkomfort sowie eine lange Laufleistung der Reifen. Damit Autofahrer sicherer unterwegs sind, schreibt die EU ab dem 1. November 2014 elektronische Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) für jedes neu zugelassene Fahrzeug der Klassen M1 oder M1G - das sind Pkw, Geländewagen und Wohnmobile - vor. Bei älteren Fahrzeugen muss es nicht nachgerüstet werden.


Was sind RDKS?

RDKS überwachen während der Fahrt stetig den Reifendruck. Fällt der Luftdruck ab, wird der Fahrer über eine Leuchte im Armaturenbrett gewarnt. Es gibt zwei Arten von RDKS: direkte Reifendruckkontrollsysteme messen den Druck im Reifen. Über Funksensoren wird dieser an ein Steuergerät übermittelt und dem Fahrer bei Bedarf angezeigt. Indirekte RDKS berechnen den Reifendruck über die ABS-Raddrehzahlsensoren.


Was bedeutet die Einführung der RDKS-Pflicht für Autofahrer?

Zunächst sorgt die RDKS-Pflicht für mehr Sicherheit: Sobald der Luftdruck abfällt, wird man als Autofahrer gewarnt und kann den Luftdruck korrigieren bzw. den Reifen bei starkem Druckabfall von einem Fachmann auf Schäden untersuchen lassen. Ist der Luftdruck optimal eingestellt, ist man nicht nur sicherer unterwegs, sondern spart auch noch Sprit. Wenn Sie einen Reifenwechsel planen, geben Sie möglichst vorher der Werkstatt Bescheid, ob Sie ein direkt oder indirekt messendes System besitzen. Bei direkten Systemen ist es gegebenenfalls sinnvoll, neue direkt messende Sensoren einbauen zu lassen. Aus Sicherheitsgründen müssen die Sensoren bei jedem Wechsel neu angepasst werden. Dies bedeutet einen höheren Aufwand für den Fachbetrieb.


Kann man das RDKS ausschalten?

Es ist nicht zulässig, das Reifendruckkontrollsystem zu deaktivieren - darüber hinaus gilt ein nicht funktionierendes oder fehlendes RDKS als Mangel bei der Hauptuntersuchung, der unverzüglich beseitigt werden muss. Was empfehlen Verkehrssicherheitsexperten? "Reifen müssen enormen Belastungen standhalten. Die Aufstandsfläche aller vier Reifen ist kaum größer als die eines Mannes mit Schuhgröße 44. Allerdings müssen die Reifen ein Gewicht von etwa 1,5 Tonnen schnell zum Stehen bringen", erklärt Welf Stankowitz, Referatsleiter Fahrzeugtechnik beim DVR. "Daher empfehlen wir jedem Autofahrer, im Winter Winterreifen und im Sommer Sommerreifen zu fahren. Die richtige Bereifung kann beispielsweise am Stauende in der Kurve im Zweifelsfall darüber entscheiden, ob die Fahrer mit einem Schreck davon kommen oder, ob Menschen verletzt werden", so Stankowitz weiter.


Über Reifenqualität - "Ich fahr auf Nummer sicher!"

Im Mittelpunkt der Initiative Reifenqualität des DVR und seiner Partner stehen die Qualität der Reifen und die fachliche Beratung im Handel. Die Produktqualität hat Auswirkungen auf Bremsweg und Nasshaftung. Aber auch der Zustand der Reifen, dazu gehören Sicherheitsprofiltiefe und Luftdruck, ist sicherheitsrelevant.

Weitere Informationen rund um das Thema gibt es unter:
www.reifenqualitaet.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 24.10.2014
Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
Auguststraße 29, 53229 Bonn.
Telefon (02 28) 4 00 01-0
Telefax (02 28) 4 00 01-67
E-Mail: srademacher@dvr.de
http://www.dvr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2014