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UNTERNEHMEN/2751: Kleine und mittlere Unternehmen nur selten in afrikanischen Staaten aktiv (idw)


Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn - 25.01.2019

KMU sind nur selten in afrikanischen Staaten aktiv


Im Gegensatz zu chinesischen, britischen oder portugiesischen Unternehmen sehen die Unternehmen in Deutschland bislang nur selten Marktchancen in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara.

In 2016 exportierten rund 15.500 von ihnen Waren in die 49 Subsahara-Staaten - darunter rund 13.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Gemessen an allen exportierenden Unternehmen in Deutschland (rund 312.000) kommt dem flächenmäßig größten Teil Afrikas damit eine ähnliche Bedeutung zu wie den Staaten Luxemburg oder Slowenien.

Ein Grund hierfür ist, dass Vorteile wie der Ressourcenreichtum in Subsahara-Afrika von Nachteilen bei anderen Faktoren überlagert werden, die für Auslandsaktivitäten relevant sind: So lebt zwar mit einer Milliarde Menschen rund ein Siebtel der Weltbevölkerung in Subsahara-Afrika. In 2017 erwirtschafteten die Staaten jedoch nur 1,7 Milliarden US-Dollar - knapp 2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Daher ist in vielen Staaten die Kaufkraft großer Bevölkerungsanteile sehr gering.

Gleichwohl hat das Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren die Marktchancen für ausländische Unternehmen in einzelnen Staaten wie Äthiopien verbessert. Andere Staaten wie die Seychellen zeichnen sich durch eine vergleichweise hohe Kaufkraft der Bevölkerung aus. Für die deutschen KMU bleibt Südafrika jedoch im Hinblick auf den Ex- und Import als auch hinsichtlich der Direktinvestitionen bevorzugter Wirtschaftspartner. Schließlich bietet die Volkswirtschaft vergleichsweise gute Infrastrukturvoraussetzungen und Absatzmöglichkeiten.

"Ob sich Subsahara-Afrika tatsächlich zu einem Chancenkontinent für die deutschen Unternehmen entwickelt, hängt sowohl von den jeweiligen institutionellen und politischen Rahmenbedingungen als auch von den Gewinnpotenzialen und der Eignung von Importwaren für die deutsche Wirtschaft ab", legt Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen) dar. "Gleichwohl können aus dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum einiger Staaten zukünftig Potenziale für die Außenwirtschaftsbeziehungen der deutschen Wirtschaft erwachsen." So ist beispielsweise inzwischen die Internetnutzerrate fünf Mal so hoch wie noch 2008 - was auch neue Vertriebskanäle für die Exportunternehmen eröffnet.


Weitere Informationen unter:
https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/publikationen/daten_und_fakten/dokumente/Daten-und-Fakten-23_2018.pdf

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, 25.01.2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2019

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