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UNTERNEHMEN/2648: Hauptversammlung von Hugo Boss am 23. Mai 2017 (Kritische Aktionäre)


Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V.
Pressemitteilung vom 22.05.2017

Hauptversammlung von Hugo Boss am 23. Mai

FEMNET fordert zu mehr Transparenz auf


Bonn. Hugo Boss lädt am Dienstag, den 23. Mai 2017, zu seiner jährlichen Hauptversammlung nach Stuttgart ein. Um dort sprechen zu können, hat sich die Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation FEMNET, Gisela Burckhardt, Aktien des Modekonzerns gekauft. Denn Hugo Boss zählt neben KiK zu den beiden deutschen Unternehmen, die immer noch Transparenz verweigern. Sie sind nicht der Aufforderung einer internationalen Koalition von neun Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften gefolgt, Informationen über die Fabriken zu veröffentlichen, die ihre Markenprodukte herstellen. Insgesamt wurden 72 Firmen gefragt, darunter sechs deutsche. "Gerade hochpreisige Marken wie Hugo Boss sollten doch in puncto Transparenz voranschreiten und sicherstellen, dass ihre Kund_innen Informationen erhalten, wo, von wem und unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wird", meint Gisela Burckhardt.

Adidas und Esprit haben sich bisher als einzige deutsche Unternehmen darauf festgelegt, den sogenannten Transparency Pledge bis Ende 2017 umzusetzen. FEMNET fordert Hugo Boss auf, diesem positiven Beispiel zu folgen. Informationen über Fabriken, in denen Markenkleidung hergestellt wird, helfen lokalen und internationalen NGOs dabei, Missstände und Arbeitsrechtsverletzungen bei Zulieferern früher aufzudecken. Deutsche Unternehmen wie Lidl, Aldi und Tchibo haben erste Schritte eingeleitet und wollen nun zumindest Namen und Adressen ihrer Zulieferfabriken weltweit veröffentlichen.

Immerhin ist Hugo Boss dem deutschen Textilbündnis beigetreten und will die dort geschaffene Bündnisinitiative zur Abschaffung der Sklaverei von jungen Mädchen in südindischen Spinnereien unterstützen.

Dennoch ist es wichtig, dass sich Hugo Boss endlich auch zur Transparenz bekennt. Die Intransparenz der Unternehmen erschwerte es zum Beispiel die Verletzten sowie die Hinterbliebenen der mehr als 1100 Opfer der Rana Plaza Katastrophe in Bangladesch angemessen zu entschädigen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe waren kaum Informationen über die Unternehmen, die dort ihre Kleidung produzieren ließen, öffentlich verfügbar.

Mehr Informationen:
www.femnet-ev.de

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Quelle:
Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2017

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