Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

STEUER/1252: Erste Gemeinde in Deutschland will neue Pferdesteuer einführen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 30. November 2012

DBV gegen "Griff in die Taschen der Pferdehalter"

Erste Gemeinde in Deutschland will neue Pferdesteuer einführen



Mit großem Unverständnis reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die Überlegungen einiger Kommunen zur Einführung einer Pferdesteuer. Bundesweit erstmalig haben die Gemeindevertreter von Bad Sooden-Allendorf in Hessen den Beschluss gefasst, eine Pferdesteuer von 200 Euro pro Pferd und Jahr ab 2013 einzuführen. Das sei ein "Griff in die Taschen der Pferdehalter", kritisiert der DBV die Entscheidung.

Der DBV weist darauf hin, dass der Reitsport und die Pferdehaltung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum darstellen. Vor allem in stadtnähe hätten viele Landwirte in den letzten Jahren ihre Hofstellen auf Pensionspferdehaltung umgestellt und erhebliche Investitionen getätigt. Nach der amtlichen Statistik wurden im Jahr 2010 in rund 49.000 Betrieben landwirtschaftlichen Betrieben Pferde gehalten. Davon betrieben geschätzte 10.000 Betriebe Pensionspferdehaltung. Weder den Landwirten, die nach den Vorstellungen des hessischen Städte- und Gemeindebundes die Pferdesteuer für die Kommunen "eintreiben" sollen, noch den Pferdebesitzern sei eine solche Steuer zu zumuten, betont der DBV. Die große Mehrzahl der Reiter gehe ihrer Freizeittätigkeit unter großen finanziellen Mühen nach. Hinzu komme, dass etliche Grünlandflächen nur durch extensive Pferdehaltung sinnvoll bewirtschaftet werden können, was dem Naturschutz und der Artenvielfalt zu Gute komme.

Der DBV weist darauf hin, dass bereits mit der Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für die Pferdepension vor einigen Jahren und der zum 1. Juli 2012 erfolgten Abschaffung des ermäßigten Steuersatzes beim Handel mit Reitpferden weitere Steuererhöhungen in der Pferdehaltung völlig inakzeptabel seien. Nochmalige Belastungen würden die Existenz vieler Pensionsstallbetreiber bedrohen. Auch entstehe so ein steuerlicher "Flickenteppich". Pferdebesitzer würden in pferdesteuerfreie Kommunen flüchten, warnt der DBV.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 30. November 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2012