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MESSE/3865: Tokyo Motor Show - Elektrotaxi "EVA" für tropische Megacities (TU München)


Technische Universität München - Pressemitteilung vom 20. November 2013

TUM CREATE präsentiert Elektrotaxi auf der Tokyo Motor Show:

Elektrotaxi "EVA" für tropische Megacities



Mit EVA präsentiert TUM CREATE auf der 43. Tokyo Motor Show ein Elektrotaxi für den Einsatz in tropischen Großstädten. Das Konzept besticht durch ein neu entwickeltes Schnellladesystem, das die Batterie in 15 Minuten wieder auflädt, eine Reichweite von 200 Kilometern und einer individuellen Klimatisierung. TUM CREATE ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Technischen Universität München (TUM) mit der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur. Als erste Universität weltweit präsentiert die TUM damit Elektrofahrzeugkonzepte für unterschiedliche Klimazonen.

Ein neu entwickeltes Schnellladesystem lädt die Batterien des TUM CREATE-Elektrotaxis für tropische Megacitys in nur 15 Minuten wieder auf. Das Fahrzeug erreicht eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Vom 22. November bis 1. Dezember präsentieren die Wissenschaftler ihr Projekt mit dem Codenamen EVA auf der Tokyo Motor Show (Tokyo Big Sight West Hall 4, Stand 8). Mit der neuen Schnellladung kann der Taxifahrer die Batterien seines Taxis in typischen Fahrpausen wieder auffüllen. Schlüssel dazu ist eine hoch wirksame Kühlung der Akkumulatoren während des Ladevorgangs.

Eine besondere Herausforderung tropischer Regionen sind die hohen Anforderungen an die Fahrzeugklimatisierung. Im Projekt EVA realisierten die Wissenschaftler eine Reihe von Systemen, die in ihrem Zusammenwirken dem Fahrgast bei minimalem Energieverbrauch einen hohen Komfort bieten. Wesentlich ist die für jede Person einzeln regelbare Klimatisierung, die nicht den gesamten Raum kühlt sondern ein individuell angenehmes Klima herstellt. Dazu gehören eine Kühlung im Kopfbereich und eine Sitzbelüftung. Klimatisierung und Entertainment-System können mit einem handelsüblichen Smartphone bedient werden.

Im Mix der verschiedenen Verkehrsmittel leisten E-Taxis einen besonderen Beitrag dazu, Kohlendioxid-Emissionen zu verringern. "Während Taxis weniger als drei Prozent der Fahrzeuge in Singapur ausmachen, legen sie 15 Prozent der gefahren Strecken zurück", erklärt Forschungsleiter Dr. Daniel Gleyzes. "Im typischen Zweischichtbetrieb fährt ein Taxi pro Tag über 500 km."

Anders als bei Konzepten wie dem "MUTE", dem für nordeuropäische Privatnutzer entwickelten Elektrofahrzeug der TUM (IAA Frankfurt, 2011), steht bei EVA eine robuste professionelle Nutzung mit hohen täglichen Laufleistungen im Vordergrund. Trotz des Einsatzes gewichtsparender Materialien, wie etwa einer Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff, wiegt das Fahrzeug mit Batterien rund 1500 Kilogramm.

Als Technologieplattform zeigt EVA innovative Entwicklungen aus der interdisziplinären Zusammenarbeit im Rahmen des Forschungsprojekts TUM CREATE, einem gemeinsamen Forschungsprogramm der Technischen Universität München (TUM) und der Nanyang Technological University (NTU). Finanziert wird das Vorhaben von der National Research Foundation (NRF) der Republik Singapur. Mit EVA stellt erstmals in der 59-jährigen Geschichte von Asiens wichtigster Automobilmesse eine Organisation aus Singapur ein eigenes Fahrzeug vor.

"Dieses einzigartige Elektro-Taxi für tropische Megacities, entwickelt und gebaut von zwei führenden Universitäten, unterstreicht unsere Präsenz in Asien", sagt TUM-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann. "Der TUM-Standort Singapur, vor elf Jahren begründet, hat derzeit 380 Studierende, während über 100 junge Ingenieure und Naturwissenschaftler der TUM unter dem Dach von TUM CREATE dort an Themen zur Elektromobilität forschen. Unsere Internationalität hat damit eine völlig neue Dimension erreicht".

EVA ist ein wichtiger Baustein der Forschung zur Elektromobilität an der Technischen Universität München. Schon 2011 erzielte die TUM mit der Präsentation des vor allem für Privatanwender gedachten Elektrofahrzeugs "MUTE" auf der internationalen Automobilausstellung in Frankfurt internationale Aufmerksamkeit. Ein weiteres Projekt der Elektromobilitätsforschung an der TUM ist der Innotruck, ein diesel-elektrisch angetriebener Lastkraftwagen. Er dient als Versuchsträger für Forschungsarbeiten rund um die Verbesserung der Effizienz LKW sowie die Vernetzung von LKW und Elektromobilität. In einem weiteren Projekt von TUM CREATE entstand im Frühjahr das Elektro-Zweirad VOI. Dieses wurde vor allem für den Einsatz im Kurzstreckenverkehr konzipiert. Die Elektromobilitätsforschung ist Teil des Forschungsschwerpunkts TUM.Energy der Munich School of Engineering.


Weitere Informationen:

Website des Projekts EVA (Englisch):
www.eva-taxi.sg

Pressematerial zu EVA:
http://goo.gl/Z5MNaE

TUM CREATE-Website (Englisch):
http://www.tum-create.edu.sg/


Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 35.000 Studierenden eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, ergänzt um Wirtschafts- und Bildungswissenschaft. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit einem Campus in Singapur sowie Niederlassungen in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel und Carl von Linde geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20.11.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2013