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MARKT/1600: Erfolgsfaktoren von Disney+ - Donald Duck, Luke Skywalker und die Avengers mischen den Streaming-Markt auf (idw)


CBS International Business School - 19.03.2020

Erfolgsfaktoren von Disney+: Donald Duck, Luke Skywalker und die Avengers mischen den Streaming-Markt auf

Claus-Peter H. Ernst von der CBS International Business School nimmt Stellung zum geplanten Start des Video-Streaming-Service von Disney in Deutschland.


Mainz, 19.03.2020 Am 24. März wird Disney seinen Video-Streaming-Service Disney+ nach den Niederlanden auch in weiteren europäischen Ländern, wie Deutschland und Frankreich, einführen. Ursprünglich debütierte der Dienst im November 2019 zunächst nur in den USA, Kanada und den Niederlanden. Trotz dieser eingeschränkten Markteinführung konnte Disney bereits am ersten Tag mehr als 10 Millionen Nutzer/-innen akquirieren.

Laut Claus-Peter Ernst, Inhaber der Professur für allgemeine BWL, insbesondere Technologiemanagement und Digitalisierung an der CBS International Business School, bestimmen verschiedene Aspekte den Erfolg von Disney+: "Disney muss als Marktfolger keinen neuen Markt generieren, sondern kann von der Vorarbeit der bereits etablierten Anbieter profitieren. So sind die zugrunde liegenden Technologien bereits so weit entwickelt, dass auf bestehende Standards problemlos zurückgegriffen werden kann. Zudem sind es die Konsumenten/-innen schon gewöhnt, Medien über das Internet zu streamen und die zum Konsum notwendigen Endgeräte sind längst allgegenwärtig vorhanden."

Zudem spielen die bereits vorhandenen Inhalte von Disney eine entscheidende Rolle. "Disney hat einen riesigen Video-Katalog mit vielen hochkarätigen Produktionen. Dazu zählen u. a. die klassischen Disney- und Pixar-Filme wie "Der König der Löwen" und "Toy Story", die komplette "Star Wars"-Saga, das "Marvel Cinematic Universe" und viele Animationsserien wie "DuckTales" und "Darkwing Duck". Diese von vielen Menschen geliebten Inhalte sind das entscheidende Alleinstellungsmerkmal des Dienstes. Im Gegensatz zu den Eigenproduktionen der Konkurrenz müssen Fans hier nicht erst aufwendig generiert werden, sondern sind bereits in Massen vorhanden. Und da der meiste Disney-Content mittelfristig nur auf der eigenen Streaming-Plattform angeboten werden wird, müssen interessierte Nutzer/-innen für den Konsum entsprechend den Disney-Dienst abonnieren. Dies steigert nicht nur dessen eigene Attraktivität, sondern schwächt zudem die Konkurrenz."

Weiterhin sieht Ernst Nostalgie als wichtigen Treiber des Disney+-Erfolgs: "Manche Menschen tendieren zu Nostalgie, d. h. sie sehnen sich wehmütig nach vergangenen Zeiten, in denen alles gefühlt besser war. Gerade die klassischen Disney Filme und Serien der eigenen Generation rufen dann positive Erinnerungen hervor und lassen die Vergangenheit aufleben."

Dennoch glaubt Ernst nicht an eine klare Dominanz von Disney+ auf dem Video-Streaming-Markt: "Branchenführer Netflix und Amazons Prime Video werden auch langfristig nicht verschwinden, da sie jeweils erfolgreich eine Nische besetzen. Während das Angebot von Disney zwar viele Inhalte umfasst, ist konzernfremder Content bisher nicht vorgesehen. Im Gegensatz dazu ist die zentrale Stärke von Netflix die Heterogenität des Angebots bestehend aus verschiedensten Eigenproduktionen aber eben auch vielen Fremdinhalten, die gemeinsam einen Service für den breiten Markt ergeben. Und Amazons Prime Video ist vielmehr ein Add-on des "Amazon Prime"-Services und muss gar nicht selbst rentabel sein."

Schließlich glaubt Ernst auch nicht, dass sich Konsumenten/-innen zwangsläufig für einen einzigen Video-Streaming-Dienst entscheiden müssen: "Gerade durch die individuellen Inhalte der Anbieter ist die Kombination verschiedener Services für viele Haushalte interessant. Während sich die Kinder bei Disney+ an Aladdin, Elsa und Buzz Lightyear erfreuen, schauen Mama und Papa bei Netflix "House of Cards" und Oma freut sich bereits auf die neue Staffel von "Bosch" bei Prime Video."


Zur Person
Claus-Peter H. Ernst ist Inhaber der Professur für allgemeine BWL, insbesondere Technologiemanagement und Digitalisierung an der CBS International Business School. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u. a. Technologie- und Mediennutzung sowie die digitale Transformation. Er ist (Mit-)Autor von über 40 wissenschaftlichen Schriften und regelmäßig als Referent auf internationalen Fachkonferenzen, in Hochschulen und in der Praxis tätig.

Über die CBS International Business School
Die CBS International Business School ist eine international ausgerichtete private Wirtschaftshochschule an den Standorten Köln, Mainz und Potsdam. Sie ist auf betriebswirtschaftliche Studiengänge nach internationalem Standard spezialisiert. Ihren rund 1900 Studierenden aus 75 Nationen bietet sie heute mehrheitlich englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge mit zahlreichen Spezialisierungen sowie MBA-Programme an. Alle Studienprogramme werden regelmäßig von der FIBAA und dem Wissenschaftsrat akkreditiert. Seit 2018 besitzt sie als einzige Hochschule in Deutschland die internationale Akkreditierung der IACBE.

Die CBS International Business School ist seit 2016 Teil der Stuttgarter Klett Gruppe. Die Unternehmensgruppe Klett ist ein führendes Bildungsunternehmen in Europa und international in 18 Ländern vertreten. Das Angebot umfasst klassische und moderne Bildungsmedien für den Schulalltag sowie die Unterrichtsvorbereitung, Fachliteratur und Schöne Literatur. Darüber hinaus betreibt die Klett Gruppe zahlreiche Bildungseinrichtungen von Kindertagesstätten über Schulen bis hin zu Fernschulen, Fernfach- und Präsenzhochschulen.

Weitere Informationen unter:
www.klett-gruppe.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
CBS International Business School, 19.03.2020
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2020

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