Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/934: Ippen-Konzern entlässt und verschlechtert Arbeitsbedingungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 3. Februar 2014

Ippen-Konzern entlässt und verschlechtert Arbeitsbedingungen



Berlin, 03.02.2014 - "Tarifflucht ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die jetzt bekannt gewordenen Pläne des Ippen-Konzerns. Dieser wolle nun auch mit der Kasseler Druckerei der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen die Geltung der Branchentarifverträge beenden und eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung im Arbeitgeberverband der Druckindustrie begründen. Die Firmenleitung habe gleichzeitig Arbeitszeitverlängerung und Reduzierung des Personals in der Produktion angekündigt.

Die Unternehmensgruppe, die zu den zehn größten Zeitungskonzernen in Deutschland gehört und neben der Kasseler Regionalzeitungsgruppe auch den Münchener Merkur sowie weitere Regionalzeitungen und Anzeigenblätter besitzt, verschärfe damit trotz guter Gewinne ihre Angriffe auf die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten.

Die Tarifflucht in Kassel sei kein Einzelfall im Ippen-Imperium, unterstrich Werneke. Vor kurzem habe es im Münchener Druckhaus des Konzerns eine Reihe von Entlassungen gegeben, gegen die sich die Beschäftigten auch mit Warnstreiks für einen Altersteilzeit-Tarifvertrag wehrten. Durch das im vorigen Jahr von der Firmengruppe eröffnete, ebenfalls tarifvertragslose Druckhaus in Penzberg seien darüber hinaus auch die Beschäftigten der Ippen-Druckerei im bayerischen Wolfratshausen bedroht. Der Bau des Betriebes in Penzberg war mit der Schließung der tarifgebundenen Druckerei in Weilheim einhergegangen. Mit seinen Redaktionen und Verlagsabteilungen habe sich der Konzern schon vor mehreren Jahren der Tarifbindung entzogen.

ver.di werde auch die Beschäftigten in Kassel beim Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung und Tarifflucht unterstützen, betonte Werneke und kritisierte Verleger Dirk Ippen, der in Sonntagsreden die Zukunft der Zeitung propagiere und anschließend Arbeitsplätze vernichte und Arbeitsbedingungen durch Tarifflucht verschlechtere.

*

Quelle:
Presseinformation vom 03.02.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2014