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GEWERKSCHAFT/920: Tarifkonflikt Pin Mail AG - "Schluss mit der Tarifvertragsverhinderungspolitik" (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 11. Dezember 2013

Tarifkonflikt Pin Mail AG: ver.di fordert "Schluss mit der Tarifvertragsverhinderungspolitik"



Berlin, 11.12.2013 - In dem Konflikt um eine tarifvertragliche Regelung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten des in Berlin tätigen Briefdienstleisters Pin Mail AG fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Vorstand des Unternehmens zu einer konstruktiven Lösung am Verhandlungstisch auf. "Die Verhandlungen zu einem Tarifvertrag dauern seit Juni an. Die Beschäftigten befinden sich im Arbeitskampf. Wir haben die klare Erwartung an den Arbeitgeber, sich endlich konstruktiv zu verhalten und eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Mit der Tarifvertragsverhinderungspolitik muss Schluss sein", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.

Das Ziel von ver.di ist die tarifliche Regulierung der Arbeits- und Einkommensbedingungen der insgesamt rund 1.000 Beschäftigten. In einem ersten Schritt fordert die Gewerkschaft tarifvertragliche Regelungen für die rund 700 Beschäftigten in der Zustellung. Darin soll unter anderem ein Einstiegslohn in der Zustellung von mindestens 1.580 Euro pro Monat vereinbart werden, was einem Stundenlohn von 9,10 Euro entspricht. Auch nach mittlerweile sechs Verhandlungsrunden hat das Unternehmen kein einigungsfähiges Angebot vorgelegt, sondern mit Aussperrung und nach Auffassung von ver.di rechtswidrigen Streikbrecherprämien reagiert.

Der Briefmarkt in Deutschland ist seit über sechs Jahren vollständig liberalisiert. Allerdings entzieht sich die Branche der neuen Briefdienste systematisch einer Sozialpartnerschaft. Es gibt bundesweit außer der Deutschen Post AG kein einziges Unternehmen der Briefbranche, das seine Beschäftigten nach Tarif bezahlt. "Anstatt sich als seriöser Tarifpartner zu etablieren, werden lieber Scheingewerkschaften gegründet oder Betriebsräte auf die Straße gesetzt. Das ist ein Skandal und muss sich ändern", so die ver.di-Vize.

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Quelle:
Presseinformation vom 11.12.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2013