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GEWERKSCHAFT/811: Zweite Verhandlungsrunde bei Versicherungen ohne Ergebnis (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 2. Mai 2013

Zweite Verhandlungsrunde bei Versicherungen ohne Ergebnis: völlig unzureichendes Angebot



Berlin, 02.05.2013 - Die zweite Verhandlungsrunde zwischen dem Arbeitgeberverband Versicherungen (AGV) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) blieb heute in Düsseldorf ohne Ergebnis und wurde auf den 7. Juni vertagt. Verhandelt wird für rund 172.000 Versicherungsangestellte des Innendienstes.

ver.di hatte im Vorfeld der Verhandlungen zu ersten Warnstreiks am heutigen 2. Mai in Hamburg und Kiel aufgerufen. Begleitend zu den Tarifverhandlungen fanden heute Morgen in den Versicherungsunternehmen in Köln, Düsseldorf und Münster betriebliche Aktionen statt, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. In Stuttgart und Karlsruhe war es bereits am Dienstag zu ersten Protestaktionen gekommen.

"Die Arbeitgeber haben diese Warnsignale anscheinend nicht verstanden", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Beate Mensch. "Sie haben ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, das keine soziale Komponente für untere Gehaltsgruppen und Auszubildende beinhaltet und das insgesamt viel zu niedrig ist." Bei einer Laufzeit von insgesamt 30 Monaten würde das Angebot eine durchschnittliche prozentuale Erhöhung von lediglich 1,8 Prozent bedeuten. Die Gewerkschafterin wies darauf hin, dass den Versicherungsangestellten durch die Arbeitgeber keine Wertschätzung entgegengebracht werde. Die Versicherungsunternehmen hätten gute Ergebnisse erzielt, an denen die Beschäftigten durch eine angemessene Erhöhung ihrer Gehälter beteiligt werden müssten.

Die provozierende Haltung der Arbeitgeber, die dieses Angebot schon als grenzwertig bezeichneten, habe für Unmut gesorgt, so dass ver.di die Gangart verschärfen und zu weiteren Streiks aufrufen werde. Beate Mensch forderte den AGV auf, in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.

ver.di fordert für die Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 160 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen für jedes Ausbildungsjahr 60 Euro monatlich mehr erhalten.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 7. Juni in Hamburg statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 02.05.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Mai 2013