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GEWERKSCHAFT/657: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann diskutiert mit ver.di-Bundesvorstand (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. Mai 2012

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann diskutiert mit dem ver.di-Bundesvorstand



Berlin, 29.05.2012 - Auf Einladung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, am Dienstag den Bundesvorstand der Gewerkschaft besucht. Schwerpunkte des Gesprächs waren die aktuelle wirtschaftliche Lage, vor allem in Europa, und Wege aus der Finanzkrise.

"Wenn man in einer heterogenen Währungsunion ausschließlich auf eine einheitliche Geldpolitik setzt, werden die Unterschiede größer. Derzeit fehlen in den Bereichen Lohnpolitik, Steuerpolitik, Finanzpolitik und Konjunkturpolitik die Instrumente, wirtschaftliche Gleichgewichte zu erreichen", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Für Wachstumsimpulse seien auch Investitionen nötig. Und da es unstrittig einen Konsolidierungsbedarf gebe, müssten diese etwa über eine Finanztransaktionssteuer oder eine Vermögensabgabe nach dem Vorbild des früheren Lastenausgleichs finanziert werden.

Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, betonte die Bedeutung des Austausches zwischen Geldpolitik und Lohnpolitik, die beide ein Interesse daran haben müssten, auch nach gemeinsamen Anliegen zu suchen. "Wir stehen vor einer Grundsatzentscheidung: Wo wollen wir mit der Währungsunion hin? Derzeit gibt es eine Tendenz zur Vergemeinschaftung der Risiken, aber keine Bereitschaft, entsprechend nationale Haushaltshoheit nach Europa abzugeben." Die Geldpolitik richte sich daran aus, eine Eskalation der Krise zu verhindern. Zudem sei nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre auch eine bessere Regulierung der Finanzmärkte notwendig.

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Quelle:
Presseinformation vom 29.05.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2012