Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/505: Bodenverkehrsdienste - Infoaktionen gegen EU-Deregulierungspläne am Montag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. Oktober 2011

Bodenverkehrsdienste - ver.di-Infoaktionen gegen EU-Deregulierungspläne am Montag


Berlin, 07.10.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert den Entwurf aus der EU-Kommission einer neuen gesetzlichen Regelung für die Bodenverkehrsdienste. Dieser Entwurf stellt nach Ansicht von ver.di eine massive Bedrohung für die Arbeitsplätze bei den Bodenverkehrsdiensten auf Flughäfen dar, weil er eine grundsätzliche Freigabe des Marktzugangs zu den Bodenverkehrsdiensten vorsieht. Damit droht, dass vor allem Billiganbieter den Zuschlag für Dienstleistungen rund um das Flugzeug erhalten.

"Wir befürchten einen weiteren Lohnabbau sowie eine Ausweitung der Zeit- und Leiharbeit, wenn diese Vorstellungen Gesetz werden", erklärt Christine Behle, für den Luftverkehr zuständiges Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. "Unter dem Deckmantel eines freien Wettbewerbes sollen Billigunternehmen zum Einsatz kommen. Das bedeutet Lohndumping und Qualitätsverluste." Bereits die bisherige teilweise Marktöffnung habe massive Lohnsenkungen und Arbeitsplatzverluste bewirkt.

Daher würden ver.di und Betriebsräte die Belegschaften an zahlreichen Flughäfen, beispielsweise in Frankfurt, München, Nürnberg, Stuttgart, Köln und Berlin in zeitgleich stattfindenden Versammlungen am kommenden Montagmorgen über den EU-Entwurf informieren.

"Die Arbeitnehmer und ihre Betriebsräte lassen sich einen erneuten Sozialbbau nicht gefallen. Ihre Gewerkschaft ver.di wird sie nach Kräften unterstützen", so Behle weiter. Die ver.di-Verkehrsexpertin wies darauf hin, dass es wegen der Versammlungen zu Verzögerungen bei der Abfertigung von Flugzeugen kommen könne.

Der Entwurf der EU-Verordnung enthalte keine Regelungen, welche die soziale Lage der Arbeitnehmer in einem weiter deregulierten Markt verbessert. Er sehe keine Maßnahmen vor, die eine Konkurrenz durch Niedrigstlohn-Unternehmen ausschließen. Auch ausreichende Mindestqualifikationen des Personals seien nicht vorgesehen. Für die Arbeitnehmer werde die Kommission keine sozialen Schutzregelungen einführen.


*


Quelle:
Presseinformation vom 07.10.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2011