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GEWERKSCHAFT/313: ver.di fordert Ausbau der Dienstleistungsforschung (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. September 2010

ver.di fordert Ausbau der Dienstleistungsforschung -
Geringschätzung der Regierung gefährdet Wachstumschancen, Arbeitsplatzpotenziale und Innovationen


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert, dass die Bundesregierung in ihrem Entwurf für den Haushalt 2011 keinen angemessenen Finanzierungsanteil für Dienstleistungspolitik und Dienstleistungsforschung vorsieht. "Diese Geringschätzung der Dienstleistungspolitik wird der gewachsenen wirtschaftlichen Bedeutung des Dienstleistungssektors bei weitem nicht gerecht", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske in Berlin anlässlich der Schlussdebatte der Haushaltswoche im Bundestag.

"Aus Dienstleistungen erwachsen mittlerweile etwa 70 Prozent der Bruttowertschöpfung, mehr als 72 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland arbeiteten in diesem Sektor", betonte Bsirske. Dienstleistungen wie Forschung und Entwicklung, Transport, Logistik und Finanzierung würden mehr und mehr zum unverzichtbaren Bestandteil industrieller Wertschöpfungsketten. "Gesellschaftliche Herausforderungen wie die demographische Entwicklung, Gesundheit oder Klimawandel erfordern neue Dienstleistungsangebote in Bereichen wie alternsgerechtem Wohnen, nachhaltiger Mobilität oder effizienterer Energienutzung. Deshalb ist eine Aufstockung der Mittel für Dienstleistungsforschung unerlässlich", so der ver.di-Vorsitzende.

Um das gesellschaftliche Bewusstsein für hochwertige Dienstleistungen zu stärken, menschengerechte und professionelle Dienstleistungsarbeit zu schaffen sowie eine angemessene Berücksichtigung dieses Bereichs in Forschung, Lehre und Ausbildung zu erreichen, haben der ver.di-Bundesvorstand und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart eine Kooperation vereinbart. Sie sieht unter anderem einen regelmäßigen Austausch über den Themenkomplex Dienstleistungen und Technik vor, sowie Betriebsräteschulungen und den Austausch mit Arbeitsdirektoren. "Viel zu oft ist Dienstleistungsarbeit nur gering entlohnt, und insbesondere personenbezogene Dienstleistungen, etwa im Pflege- oder Erziehungsbereich, werden gesellschaftlich nicht anerkannt. Wenn die Politik dieser Missachtung nicht entgegen wirkt, verspielt sie Wachstumschancen, Arbeitsplatzpotenziale und Innovationen", warnte Bsirske.


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Quelle:
Presseinformation vom 17.09.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2010